Reihe: Schattenschwingen, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Als Mila kurz vor ihrem 16. Geburtstag steht, merkt sie, dass sie nicht nur Freundschaft für Samuel empfindet, sondern auch Liebe. Jedoch muss sie feststellen, dass Samuel nicht von dieser Welt ist, er ist eine "Schattenschwinge" aus einer der Menschenwelt weit entfernten Sphäre. Im ersten Band knüpfen Mila und Sam erste zarte Liebesbande, zugleich muss Samuel gegen die Schattenschwinge Asami kämpfen. Dieser ist nun besiegt und Samuel darf als Anerkennung hierfür nun frei zwischen der Sphäre und der Menschenwelt hin und her wechseln. Jedoch ändert sich die Stimmung bei den Schattenschwingen, ein uralter und böser Feind steht drohend am Horizont. Aus diesem Grund muss Samuel regelmäßig - unter der Leitung seines einstigen Gegners Asami - ein Kampftraining durchführen, das ihn einige Kraft kostet. Mila merkt dies, denn der Übergang durch die Pforte in die Welt der Menschen benötigt ebenfalls erheblich Kraft und so schwinden Sams Reserven schnell.
Als ihre Freundin Lena von einer Schattenschwinge angegriffen wird, erkennt Mila zudem die Gefahr für die Menschen, falls der Übergang zwischen den beiden Welten weiter so uneingeschränkt offen bleibt. Sie trifft eine Entscheidung: Sie will sich von Samuel trennen. Nicht um ihretwillen, sondern für die Menschen und für Samuel selbst.
Dieser hingegen muss mit seinem Freund Ranuken aufbrechen, um herauszufinden, ob ein alter, längst besiegter Feind immer noch in seiner vorgesehenen Gruft liegt. Was sie dort finden, überrascht jedoch beide.
Im Kern dieser Geschichte dreht sich alles um die Teenager-Liebe zwischen Mila und Samuel. Dabei nutzt Tanja Heitmann auch die entsprechende Sprache, um ihren Lesern nahe zu sein. Das kann manchmal etwas seltsam wirken, vor allem wenn uralte Entitäten Jugendslang benutzen. Manchmal kann man es auch übertreiben. Große Konzentration verwendet Heitmann auf die ausführliche Ausgestaltung ihrer Charaktere. Dies ist ihr sichtlich gelungen, sowohl männliche als auch primär weibliche Leser werden sich in ihr jeweiliges Zielgender gut hineinversetzen können. Für erfahrene Urban-Fantasy-Fans mag Heitmanns Schreibstil zu leicht sein, jedoch sind diese definitiv nicht die Zielgruppe.
Der Roman ist abwechselnd aus der Sicht von Mila und von Samuel geschrieben, so dass sich der Leser ein Bild von den Erlebnissen und auch von den Gedanken beider Protagonisten machen kann. Der Spannungsbogen wird über die ganze Geschichte konsequent aufgebaut und lediglich am Ende vielleicht etwas zu schnell aufgelöst. Aber schlussendlich ist der vorliegende Band die Mitte einer Trilogie, der eigentliche Showdown gehört ja immer in den Band 3. Gut gefallen hat mir der leicht mysteriöse Teil um die Herkunft der "Schatten", hierzu wird man vielleicht auch in Band 3 noch etwas lesen können.
Eine leichte und unterhaltsame Fantasy-Liebes-Geschichte für 13- bis 16-jährige - vor allem - Leserinnen.