Reihe: Schattenlied Trilogie, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Petra Berger |
Inhalt
Shadit, auch genannt Shadow, ist die letzte Überlende einer Rasse, die vor tausenden von Jahren ausgestorben ist. Ihre Seele wurde in einem Kristall gefangen gehalten, bis sich jemand fand, der ihre Seele befreite und in einen menschlichen Körper transferierte. Shadit entstammt einem Volk der Musik. Ein Volk, das aus Sängern, Tänzern und begnadeten Musikern bestand, ein Volk, für das Musik ihre Religion war. Ein Volk, dass nicht zum kämpfen geboren war, und somit von kriegerischen Rassen erst versklavt und dann vernichtet wurde.
Mit dem neuen Körper erhält Shadit die Fähigkeit der Telepathie. Sie kann menschliche Gefühle wahrnehmen und teilweise manipulieren und sie hat ein Talent für Sprachen. Aus ihrem früheren Leben ist ihr die Gabe der Musik erhalten geblieben, sie ist eine begnadete Zitherspielerin und Sängerin. Sie stellt ihre Talente in den Dienst der interplanetarischen Diplomatie und hilft neue Sprache zu entschlüsseln.
Als eine neue Welt Namens Beluchad entdeckt wird, bittet man Shadit, die Xenoethnologin Aslan und ihr Team dorthin zu begleiten um die Sprache der Beluchari zu erforschen. Denn die Grundstruktur dieser Sprache ist Musik und es fällt den Menschen schwer, Zugang zu dieser Sprache zu finden.
Als das Team der Universität auf dem Planeten ankommt muss es feststellen, dass schon zwei verfeindetet Gruppen dort Fuß gefasst haben, um Gewinn aus dem Planeten zu schlagen und die Bevölkerung auszubeuten.
Die Yaraka sind hinterhältige und verschlagene Händler, die es auf botanische Dinge und Drogen abgesehen haben und die versuchen, die einheimische Bevölkerung zu übervorteilen. Die reptilienartigen Chuven sind kriegerisch veranlagt, versklaven und ermorden die Bevölkerung und graben in den Bergen nach Bodenschätzen.
Das Team der Universität soll neutral sein aber als die Chuven anfangen, aus Spaß Jagd auf eine einheimische intelligente Spezies zu machen, müssen sie sich entscheiden, ob sie das Volk untergehen lassen oder ob sie den Einheimischen helfen. Shadit zögert nicht lange, erinnert doch alles auf Beluchad sie an die Umstände des Untergangs ihres eigenen Volkes. Und da sie als neutrale Beobachter die Grausamkeiten der Chuven gesehen haben und dies vor einem galaktischen Gericht als Zeugen bestätigen können, steht das Team bald auch auf der Abschussliste der Chuven.
Fazit:
Jo Clayton hat ihr eine wunderschöne Welt kreiert. Beluchads Bevölkerung besteht aus drei völlig unterschiedlichen Völkern, die friedlich nebeneinander leben. Die pflanzenähnlichen Denchak, die sich durch Verbreitung von Sporen fortpflanzen. Die menschenähnlichen Fior, die meistens als Handwerker tätig sind und die Eolt, die am Himmel leben und durch Musik kommunizieren. Einige Mitglieder der Denchak nennt man Ard. Sie sind Meister der Instrumente und diese Meister gehen eine Symbiose artige Verbindung mit den Eolt ein, sie werden Seelenverwandte. Die Beluchari leben seit Jahrhunderten in Frieden und haben der Eroberung ihres Planeten kaum etwas entgegenzusetzen. Shadit versucht ihnen zu vermitteln, dass durch die Entdeckung ihrer Welt ihr bisheriges Leben vorbei ist und sie nun eine Wahl treffen müssen. Ob sie in einer neuen Welt leben möchten oder ob sie mit der alten Welt untergehen möchten. Diese Konflikte hat die Autorin sehr gut geschildert, auch die Zwickmühle, in der die Universitätsleute stecken, kann man als Leser gut nachvollziehen. Es ist interessant zu lesen, wie diese drei unterschiedlichen Völker so gut zusammen leben und wer welche Stellung in der Hierarchie dort einnimmt. Die Bevölkerung wirkt primitiv doch je weiter man liest, desto mehr bekommt man das Gefühl, dass dieser Eindruck täuscht. Vieles erinnert hier an die Nox aus der Serie Stargate.
Was mir als Leser etwas gefehlt hat ist eine Legende. Eine Karte dieser Welt und eine Übersicht über die Aufteilung der Rassen . Gerade die Denchok verfügen über eine sehr komplexe Struktur und sie haben viele unterschiedliche Begriffe für die verschiedenen Stufen des Lebens. Ich habe lange gebraucht um zu verstehen wer mit den unterschiedlichen Bezeichnungen wie Meloach, Ard, Keteng, etc. gemeint ist. Das wäre ein Glossar hilfreich gewesen.
Man erfährt auch wenig über die frühere Existenz von Shadit. Das Hauptaugenmerk liegt bei diesem Band eins der Schattenlied Trilogie eindeutig auf den Beluchari. Der Einstieg in die Geschichte wirkt etwas sprunghaft. Aber das verzeiht man als Leser gerne, wird man doch mit einer wunderbar spannenden Geschichte über eine neue und interessante Welt belohnt. Ich werde Band 2 und 3 der Trilogie also neugierig in Angriff nehmen und Shadit weiterhin auf ihrem Weg begleiten