Titel: Scharfe Klauen Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Detective Inspector David Birch tritt bereits nicht nur auf der ersten Seite auf, sondern auch aufs Gas. Seine Verfolgung eines silbergrauen Nissan in der Jamaica Road ist nicht gerade der Straßenverkehrsordnung dienlich. Er verfolgt den Massenvergewaltiger und Kinderschänder. Aber natürlich entkommt der Mann - allerdings nicht lange.
Der neue Fall, der Birch übertragen wird, ist weitaus grausamer. Das Polizisten-Duo ist geschockt, denn der neue Auftrag ist weitaus lebensgefährlicher und brutaler als jeder bisherige Fall. Der Killer, hinter dem er her ist, ist nicht nur grausam, er tötet voller Lust mit scharfen Klauen und verschwindet, ohne Spuren zu hinterlassen. Seit acht Monaten ist Birch mit seinem Kollegen Stephen Johnson hinter dem Mann her. Und jetzt schien es so, als ob es ihm gelingen würde, den Killer zu ergreifen. Dessen Markenzeichen: Er hinterlässt einen Horrorroman und eine Biographie. Beide wurden mit brachialer Gewalt zerrissen.
Wer Richard Laymon und seine Romane liebt, der wird Shaun Hutson ebenfalls ins Herz oder in eine Zelle schließen. Denn seine Romane sind so lebensecht beschrieben, als ob er der Täter gewesen wäre. Sein Scotland-Yard-Beamter ist ein eiskalter und abgebrühter Polizist, wie auch die Gegner, denen er sich an die Fersen heftet. Der Roman ist zu Beginn und zum Ende hin sehr schnell, lässt in der Mitte aber etwas von dem Tempo vermissen, mit dem er begann. Vielleicht muss es so sein - eine Art Luftholen, bevor es zum großen Finale kommt.
Scharfe Klauen ist ein Horror-Thriller, wie er sein muss. Nachdem in der letzten Zeit diese weichgespülten Vampirgeschichten auf meinem Schreibtisch landeten, geht es nun etwas härter zur Sache. Genau das, was ein Mann braucht.