Serie/Zyklus: ~ Besprechung / Rezension von Andreas Nordiek |
Bernhard Craw ist innerhalb der Phantastikszene noch nicht großartig in Erscheinung getreten und kann lediglich auf einige wenige Veröffentlichungen in SOLAR-X, MAGIRA und weiteren Fanzins zurückblicken. Mit dem vorliegenden Roman liegt nun sein Debütwerk vor.
Angesiedelt ist dieser, wie der Titel es schon verrät, in Köln, der Stadt, in der auch der Autor zu Hause ist.
Der Leser wird gleich hineingeschleudert in die Handlung. Thomas, einer der Haupthandlungsträger, verwandelt sich vor den Augen der Leser zu einem Vampir. Verantwortlich hierfür ist eine nähere Bekannte von ihm, namens Doro, die eine Nacht zuvor "gebissen" wurde und sich verwandelte. Vorerst völlig auf sich allein gestellt müssen sie mit ihrer neuen Natur versuchen klar zu kommen, was durchaus nicht einfach ist, denn sie wissen letztlich nichts darüber. Natürlich haben beide das eine oder andere über Vampire aufgeschnappt, über deren angebliche Fähigkeiten und Schwachstellen. Allerdings trifft bei weitem nicht alles zu, was über Vampire berichtet wird.
Craws Roman ist weit davon entfernt einen verklärt-romantischen Hintergrund aufzubauen. Seine Vampire sind ganz normale Menschen, die das Glück oder das Pech, je nachdem aus welcher Warte man es betrachtet, hatten sich zu verwandeln. Bei weitem nicht jeder Gebissene verwandelt sich, aber die Zahl der Vampire steigt unaufhörlich an. Sehr bald schon ist absehbar, dass sie die Zahl der Menschen übersteigt. Somit schaufeln die Vampire innerhalb kürzester Zeit ihr eigenes Grab, indem sie Raubbau an ihrer einzigen Nahrungsquelle betreiben.
Das Szenario ist wahrlich düster und der Autor schont seine Leser auch nicht bei den Darstellungen der Nahrungsaufnahme. Wobei er auf oberflächliche Darstellung von Gewalt so weit es geht zu verzichten sucht. Vielmehr versucht die kleine Gruppe um Thomas in einer sich dramatisch veränderten Welt zu überleben. Recht schnell wird ihnen deutlich vor Augen geführt, dass nur ein gedeihliches Zusammenleben mit den Menschen und ein Blutersatzstoff die Existenz der Vampire langfristig zu sichern vermag.
Selbstverständlich erfindet der Autor das Genre nicht neu, sondern entwickelt seine ganz eigene Erklärung für den Vampirismus. So ist es denn mehr die Geschichte an sich und wie sie erzählt wird, was den Roman dann so unterhaltsam werden läst.
Craws Stil und Erzähltempo verleiten einem gar nicht erst die Handlung als langweilig und altbekannt zu sehen. Vielmehr siedelt er seinen Roman in der Stadt an in der er lebt und seine Hauptfiguren stammen aus einem studentischen Milieu. Bei beidem kann er auf Erfahrungswerte zurückgreifen und so einen stimmigen Hintergrund und ebensolche Figuren entwickeln. Vom Stil her ist der Roman flüssig zu lesen und weist keine groben Schnitzer auf. Das Erzähltempo ist recht flott, da gerade zu Beginn die Ereignisse jeder Nacht erzählt werden. Zum Ende hin nimmt der Autor dann ein wenig das Tempo heraus.
Eingebettet in die Handlung sind immer mal wieder Abschnitte in denen die Hauptfiguren über die religiösen oder mythologischen und vor allem die moralischen Aspekte ihrer Existenz und ihres Tuns reden und philosophieren. Nicht jedem ist es gegeben zu einem Killer zu werden. Einigen gelingt es nur sehr schwer ihre Mitmenschen als "Nahrung" zu betrachten, was zu einer differenzierten Darstellung der Figuren beiträgt.
"Sangius B. - Vampire erobern Köln" ist ein unterhaltsam verfasster Vampir-Roman, der über dem liegt, was ansonsten das Genre - vor allem im Heftchenbereich - hierzulande bietet. Der Stil und die Ausarbeitung heben sich wohltuend von den Werken amerikanischer und britischer Autoren ab und weist eine eigene Stimme auf. Für Fans des Genres stellt dieser Roman durchaus eine Empfehlung dar.
Angesiedelt ist dieser, wie der Titel es schon verrät, in Köln, der Stadt, in der auch der Autor zu Hause ist.
Der Leser wird gleich hineingeschleudert in die Handlung. Thomas, einer der Haupthandlungsträger, verwandelt sich vor den Augen der Leser zu einem Vampir. Verantwortlich hierfür ist eine nähere Bekannte von ihm, namens Doro, die eine Nacht zuvor "gebissen" wurde und sich verwandelte. Vorerst völlig auf sich allein gestellt müssen sie mit ihrer neuen Natur versuchen klar zu kommen, was durchaus nicht einfach ist, denn sie wissen letztlich nichts darüber. Natürlich haben beide das eine oder andere über Vampire aufgeschnappt, über deren angebliche Fähigkeiten und Schwachstellen. Allerdings trifft bei weitem nicht alles zu, was über Vampire berichtet wird.
Craws Roman ist weit davon entfernt einen verklärt-romantischen Hintergrund aufzubauen. Seine Vampire sind ganz normale Menschen, die das Glück oder das Pech, je nachdem aus welcher Warte man es betrachtet, hatten sich zu verwandeln. Bei weitem nicht jeder Gebissene verwandelt sich, aber die Zahl der Vampire steigt unaufhörlich an. Sehr bald schon ist absehbar, dass sie die Zahl der Menschen übersteigt. Somit schaufeln die Vampire innerhalb kürzester Zeit ihr eigenes Grab, indem sie Raubbau an ihrer einzigen Nahrungsquelle betreiben.
Das Szenario ist wahrlich düster und der Autor schont seine Leser auch nicht bei den Darstellungen der Nahrungsaufnahme. Wobei er auf oberflächliche Darstellung von Gewalt so weit es geht zu verzichten sucht. Vielmehr versucht die kleine Gruppe um Thomas in einer sich dramatisch veränderten Welt zu überleben. Recht schnell wird ihnen deutlich vor Augen geführt, dass nur ein gedeihliches Zusammenleben mit den Menschen und ein Blutersatzstoff die Existenz der Vampire langfristig zu sichern vermag.
Selbstverständlich erfindet der Autor das Genre nicht neu, sondern entwickelt seine ganz eigene Erklärung für den Vampirismus. So ist es denn mehr die Geschichte an sich und wie sie erzählt wird, was den Roman dann so unterhaltsam werden läst.
Craws Stil und Erzähltempo verleiten einem gar nicht erst die Handlung als langweilig und altbekannt zu sehen. Vielmehr siedelt er seinen Roman in der Stadt an in der er lebt und seine Hauptfiguren stammen aus einem studentischen Milieu. Bei beidem kann er auf Erfahrungswerte zurückgreifen und so einen stimmigen Hintergrund und ebensolche Figuren entwickeln. Vom Stil her ist der Roman flüssig zu lesen und weist keine groben Schnitzer auf. Das Erzähltempo ist recht flott, da gerade zu Beginn die Ereignisse jeder Nacht erzählt werden. Zum Ende hin nimmt der Autor dann ein wenig das Tempo heraus.
Eingebettet in die Handlung sind immer mal wieder Abschnitte in denen die Hauptfiguren über die religiösen oder mythologischen und vor allem die moralischen Aspekte ihrer Existenz und ihres Tuns reden und philosophieren. Nicht jedem ist es gegeben zu einem Killer zu werden. Einigen gelingt es nur sehr schwer ihre Mitmenschen als "Nahrung" zu betrachten, was zu einer differenzierten Darstellung der Figuren beiträgt.
"Sangius B. - Vampire erobern Köln" ist ein unterhaltsam verfasster Vampir-Roman, der über dem liegt, was ansonsten das Genre - vor allem im Heftchenbereich - hierzulande bietet. Der Stil und die Ausarbeitung heben sich wohltuend von den Werken amerikanischer und britischer Autoren ab und weist eine eigene Stimme auf. Für Fans des Genres stellt dieser Roman durchaus eine Empfehlung dar.