Titel: Pretty Guardian Sailor Moon, Band 1 Eine Rezension von Katja Lehmann |
Inhalt:
Usagi Tsukino ist 14 Jahre alt und besucht wie jedes andere Mädchen in ihrem Alter die Mittelschule. Sie ist furchtbar tollpatschig, verschläft ständig und ist eine Heulsuse.
Als sie wieder einmal verschläft und zu spät zur Schule kommt, trifft sie unterwegs auf ein süßes, schwarzes Kätzchen mit einem Pflaster auf der Stirn. Nachdem Usagi dieses entfernt hat, wird eine kahle Stelle im Fell sichtbar – sie hat die Form eines Halbmondes.
Sowohl im Spielcenter nach der Schule, als auch in der Nacht taucht diese mysteriöse Katze bei Usagi auf. Was noch merkwürdiger ist: sie kann sprechen und stellt sich als Luna vor.
Usagi erhält von ihr eine wunderschöne Brosche, mit der sie sich in die Kriegerin für Liebe und Gerechtigkeit – Sailor Moon – verwandeln kann. Luna erklärt ihr, dass in Tokyo wundersame Dinge vor sich gehen, die die Polizei nicht in den Griff bekommt.
Usagis Aufgabe ist es von nun an, ihre Gefährtinnen zu finden und mit ihnen zusammen gegen das Böse zu kämpfen, den „Magischen Silberkristall“ und die sagenumwobene Prinzessin zu finden und diese zu beschützen. Schon bald befindet sie sich in Gesellschaft von Sailor Merkur, Sailor Mars und Sailor Jupiter. Zusammen stürzen sie sich in den Kampf gegen die Untertanen der bösen Queen Beryl, die den Menschen ihre Lebensenergie stehlen wollen.
Fazit:
Hierbei handelt es sich um den ersten Band der lang ersehnten Neuauflage der Erfolgsserie „Pretty Guardian Sailor Moon“ von Naoko Takeuchi.
Wie viele Jahre haben wir auf diesen Moment gewartet?! Nachdem Sailor Moon-Fans wie ich beinahe an den viel zu hohen Preisen für die deutsche Erstauflage des Kultmangas verzweifelt sind, hat Egmont Manga & Anime es endlich geschafft, diesen neu aufzulegen. Ab Oktober 2011 wird monatlich ein Band erscheinen und in 12 Bänden abgeschlossen sein.
Mittlerweile gibt es von vielen Mangas hübsche Neuauflagen – wogegen diese regelrecht schlicht erscheint. Doch für das Preis-Leistungsverhältnis ist das vollkommen okay, da die aufwendigen Neuauflagen meistens auch wesentlich mehr kosten.
Das Cover des ersten Bandes zeigt Sailor Moon in ihrer typischen Kampfansagenpose, die wohl jedem bekannt sein sollte. Es ist in freundlichen Farben gestaltet und lädt regelrecht zum Lesen ein.
Gleich zu Beginn des Mangas erwarten den Leser 6 wunderschöne Farbseiten, bevor es zum gewohnten schwarz-weiß-Look übergeht.
Den Zeichenstil von Naoko Takeuchi würde ich als „sehr zart“ beschreiben, da sie eine sehr dünne Strichführung verwendet. Dadurch wirken manche Bilder sehr blass und einfach, haben aber durchaus Stil und sind angenehm zu betrachten.
Was jedoch auffällt ist, dass Naoko Takeuchi sehr viele Rasterfolien verwendet und die Bilder durch diese und die zusätzlichen vielen Sprechblasen leicht überladen wirken. Ich muss jedes Mal an diese Wimmelbücher für Kinder denken, da in einem Bild oftmals so vieles passiert.
Naoko Takeuchi ist wohl die Urmutter der Shojo-Mangas, denn nach ihrem großen Erfolg mit „Sailor Moon“, welcher vor allem in Deutschland besonders durch den wundervollen Anime geglänzt hat, kam der große Magical Girl-Hype. Es folgten Mangas/Animes wie z.B. Wedding Peach oder Kamikaze Kaito Jeanne, welches der Starmangaka Arina Tanemura zum großen weltweiten Durchbruch verholfen hat.
„Sailor Moon“ war wohl für viele Mädchen, darunter zähle ich mich auch, eine Art Idol, da sie gezeigt hat, dass auch tollpatschige Heulsusen es zu viel bringen können und dass die Freundschaft und die Liebe im Leben eine wichtige Rolle spielen.
Der Manga unterscheidet sich ziemlich zum Anime. Die Episoden sind deutlich kürzer und auf die ewigen Kämpfe, die den Anime in die Länge gezogen haben (was ich jedoch nicht als negativ empfunden habe) wird verzichtet. Innerhalb eines Bandes sind fast alle Sailor Kriegerinnen bereits zusammen und die Grundgeschichte ist erzählt.
Was ich an diesem Manga bemängeln muss, ist die Übersetzung.
Wer den Anime kennt, wird sich sicher daran erinnern, dass Usagi darin Bunny heißt. Auch die Sprüche, mit denen sich die Sailor-Kriegerinnen verwandeln und gegen das Böse kämpfen können sind auf Deutsch. Im Manga sind diese leider auf Englisch und sehr gewöhnungsbedürftig. Vielleicht hätte man sich in diesem Fall um eine gewisse Einheitlichkeit bemühen sollen.
Ich bin wirklich sehr, sehr glücklich, dass die Mangareihe nun nach über 10 Jahren endlich wieder zu humanen Preisen im Buchhandel erhältlich ist. Es ist zwar ungewohnt, einen so außergewöhnlichen und irgendwie auch „alten“ Zeichenstil zu betrachten, wenn man nur große Augen und starke Strichführungen von Arina Tanemura gewohnt ist, aber es ist trotzdem wie eine Reise in die Vergangenheit, die man als Sailor Moon-Fan so schmerzlich vermisst.
Naoko Takeuchi ist wie die Rosamunde Pilcher der Manga- und Animeszene und ich fühle mich mittlerweile wie meine Mutter, die diese so liebt.
Hier zur "Sailor Moon 1" Rezension von Judith Gor