Serie: Marcus Walker, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Schaffenskraft Alan Dean Fosters ist ungebrochen, seine Arbeiten sind breit gefächert und reichen von Science Fiction und Fantasy über Horror und Krimis bis zu Western. Er schrieb Star-Wars-Romane und die Romane zu den ersten drei Alien-Filmen, sowie Vorlagen für Hörbücher, das Radio und die Story des ersten Star-Trek-Films. Er schreibt spannend, humorvoll, geistreich und immer wieder mit überraschenden Wendungen. Mit dem vorliegenden neuesten Science-Fiction-Roman stehen wir in einem großen Gegensatz zu seinem Bannsänger-Zyklus. Obgleich, und da kann durchaus gestritten werden, ich der Meinung bin, wir finden hier Elemente von Bannsänger wie auch von Alien. Eine brisante, ja geradezu gewagte Mischung. Alan Dean Foster lebt zusammen mit seiner Familie in Prescott, Arizona, USA.
Vor nicht allzu langer Zeit war Marcus Walker ein ganz normaler Rohstoffmakler in der Metropole Chicago. Er arbeitete emsig und kämpfte mit harten Bandagen. Doch das hat sich grundlegend geändert. Denn Marcus Walker würde entführt: von Wesen, die ihn und andere Lebensformen von ihren primitiven Heimatwelten verschleppen, um sie auf zivilisierten Planeten als eine Art von Haustier zu verkaufen. Und das alles während seines Urlaubs, an einem heißen Sommertag am Rande des Cawley-Sees. Was zuerst an einen Meteoriten erinnerte, entpuppte sich recht schnell als das Fortbewegungsmittel außerirdischer Lebensformen. Diese fremden Lebensformen sind, genau wie er, gewinnorientiert. Das heißt: eine kurze Entführung, die primitiven Planetaren lebend irgendwo abliefern und wieder verschwinden. Wenn für Marcus Walker wenigstens Lösegeld gefordert worden wäre, aber nein, er findet sich als Haustier wieder. Jemand anders würde sich vielleicht in sein Schicksal fügen und darauf hoffen, an einen freundlichen Eigentümer verkauft zu werden. Nicht aber Marcus Walker. Er fühlt sich nicht unbedingt wie ein Pet Shop Boy, hat nicht die leiseste Absicht aufzugeben. Genau genommen fängt der Kampf für ihn erst an. In Walkers Begleitung sind ein irdischer Hund, mittels Gehirnimplantat intelligenter gemacht, und zwei weitere Nichtmenschen. Die vier zusammen planen den Ausbruch.
Diesen Kampf führt Marcus aber nicht alleine. Denn er ist natürlich nicht der einzige Mensch, der entführt wird. Das würde den Weg zu dieser unbekannten Sonne im abgelegenen Seitenarm der Milchstraße nicht rechtfertigen. Er ist aber auch nicht das einzige Fremdwesen. Mit ihm werden auch Wesen von anderen Sternen entführt und genauso als Haustiere gehalten. Eine Gemeinschaft Gleichgesinnter entsteht, eine moderne Ringgemeinschaft, wenn man so will, die sich aufmacht, das All für sich zu erobern.
Alan Dean Foster ist ein Vielschreiber, der gern mal hier oder da abkupfert, am besten bei sich selbst. Wen wundert es also, wenn in diesem Buch ein sprechender Hund auftaucht. Noch nicht einmal ein Bannsänger. Aber der war ja in dem anderen Buch.