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Reihe: Runlandsaga, 4. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die von Robin Gates geschriebene Runlandsaga findet mit dem vierten Band, Die Schicksalsfestung, ihren Abschluss, in dem er in zwei Schlachten allem ein Ende setzt. Die Handlungsfäden, die bislang noch in ein unbekanntes Nirwana führten, finden sich nicht in einem gordischen Knoten wieder, sondern werden, sehr zur Freude der Leser, zusammengeführt.
Zwei rotgeschuppte Drachen, Alcarasán und Jahanila, fliegen über die Welt. Auf ihrem Rücken sitzen zwei Temari, einem fernen Ziel entgegenreitend. Diese beiden sind Enris und Neria.
Vor kurzer Zeit noch lebten die Menschen in Ruhe und Frieden. Niemand ahnte etwas von dem Verhängnis, das sich als einschneidendes Ereignis wie ein Schwert über dem gordischen Knoten abzuzeichnen begann. Enris erfährt, dass die Menschen einst aus dem Blut von Carnaron, dem Schmetterer, erschaffen wurden und die Macht besitzen, das Gleichgewicht zwischen Chaos und Ordnung im Kosmos wiederherzustellen. Und nun sollen die Chaosgötter befreit werden. Wenn Ordnung und Chaos aufeinandertreffen, werden sie schon dafür sorgen, dass ein Gleichgewicht entsteht. Allerdings wollen die als Serephin bezeichneten Diener der Ordnungsmächte die Menschen auslöschen. Einige abtrünnige Serephin beschützten die Menschen, um dies zu verhindern. Allerdings ist der schützende Bann der Wächter nicht mehr stark und die wahren Serephin strömen herbei, ihr Werk zu vollenden.
Enris, die Wolfsfrau Neria und eine kleine Gruppe von Freunden wollen sich den Kräften entgegenstellen, indem sie bei den Dunkelelfen um Hilfe bitten. Zwar gelangen sie auf die Insel der Dunkelelfen, doch wird ihnen noch keine Unterstützung zuteil. Zuerst einmal werden sie tief in die Vergangenheit von Runland geschickt. Im Kampf um die Stadt Mehanúr müssen sie zu einem Turm gelangen, der ihnen die Rückkehr in die eigene Zeit bietet. Gelingt die Prüfung, werden die Dunkelelfen helfen. Die Zeitreisenden erfahren nach ihrer Rückkehr aber auch, dass die Elfen gar nicht zu helfen in der Lage sind. Nur wer die Schicksalsfestung erreicht, kann die nötige Hilfe gegen die Serephin erwarten. Und auch nur derjenige, der sich auf den Thron der träumenden Cyrandith setzt.
Robin Gates nimmt sich die Zeit, um die Szenarien und Hintergründe auszuarbeiten, um den Lesern genügend Handlung an die Hand zu geben, damit sie sich in seiner Welt bestens zurechtfinden. Dazu gehört auch der Prolog, in dem beschrieben wird, was vorher geschah. Langsam werden die einzelnen Handlungsstränge miteinander verwoben. Die Wechsel zwischen den einzelnen Erzählebenen sind mit den einzelnen Szenen gut abgeschlossen. Obwohl Gates teilweise weit ausholt, ergeben sich in der Handlung keine Längen.
Die Schicksalsfestung ist der gelungene Abschluss der vierbändigen Runlandsaga. Robin Gates führt seine Helden zusammen und bietet einmal mehr einige überraschende Wendungen. Das Buch, wie schon die drei Vorgänger, glänzt durch sein Eigenleben. Es ist nicht unbedingt alles überraschend. So viel kann es gar nicht an Überraschungen geben. Robin Gates erfindet die Fantasy nicht neu, spielt aber mit ihren Klischees ein wenig, um sich dann nicht allzu lange daran festzuhalten. Stattdessen hat er eine Welt erfunden, die einen Einblick in die Phantasie des Autors gewährt. Hinter dieser Welt schlummern sicher noch einige andere. Nachdem die Runlandsaga ein befriedigendes Ende gefunden hat, harren wir der Dinge, die der Autor sonst noch zu bieten hat.