Reihe: Runlandsaga, 3. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Robin Gates’ Runlandsaga nähert sich in großen Schritten ihrem Ende, wobei die ersten Schritte in diesem Roman etwas gemächlich beginnen. Sein Roman „Wolfzeit“ erzählt eine interessante Geschichte, deren Ende zwar mit dem nächsten Band zu erahnen, deren Auflösung jedoch nicht zu erkennen ist. Robin Gates’ Handlungsträger änderten sich im Lauf der Handlung etwas, wurden erwachsener, verantwortungsbewusster. Trotzdem werden sie nicht zu Helden. Sie bleiben Personen wie du und ich, um einmal einen Vergleich zum Leser zu ziehen. Die Personen bleiben immer in der Gestalt erhalten, wie man seine Freunde und Bekannten sieht. Mal mehr, mal weniger sympathisch. Die Handlung selbst bietet immer wieder Überraschungen.
Sehr schön ist die Zusammenfassung der ersten Bände. Hieran sollten sich weitaus mehr Autoren und Verlage ein Beispiel nehmen. Denn seit dem Beginn mit dem schwer verletzten Elf Arcad ist viel geschehen. Der Magier Margon und der junge Ennis unterstützen Arcad, der vor Ranár flieht. Auf der Flucht überleben nur Ennis und Arcad, zu denen sich inzwischen Nellis gesellte. Nellis sieht für Menschen fürchterlich aus, da er sehr viel Tierhaftes an sich hat. Endlich erfahren sie die grausame Wahrheit, die die Völker ins Unglück stürzen wird. Elfen und abtrünnige Serephin sind Verbündete im Kampf gegen die Herren der Ordnung. Die Menschen wurden im Anschluss an die letzte Schlacht der Ordnung gegen das Chaos erschaffen. Jetzt sollen sie vernichtet werden, da sie in der Lage wären, das Chaos wieder in die Welt zu holen und so das Gleichgewicht zwischen Chaos und Ordnung wiederherzustellen. Ihnen stellen sich die ordnungstreuen Serephin entgegen. Runland ist ihr Ziel und soll fallen wie das Land Andostaan.
Flüchtlingsströme der ehemaligen Bewohner ziehen durch Runland und suchen Schutz und Frieden. Der Kampf der Drachen untereinander geht weiter und solche, die Menschengestalt angenommen haben, wie etwa Ranár, bringen sich gegenseitig um. Die wenigen Wächter der Menschen sterben. Wenn der letzte Wächter fällt, ist die Menschheit verloren.
Also ist die kleine Gruppe unterwegs, um ein Portal zu einer anderen Welt zu finden, der Welt der Dunkelelfen. Sie hoffen, dass sie die Dunkelelfen zu einem Bündnis gewinnen können. Die Hoffnung stirbt zuletzt, heißt es. Aber hier scheint sie kurz davor zu stehen.
Robin Gates steigerte in seinem vierbändigen Zyklus das Tempo. Eine Geschichte, die die Vorgängerbände an Spannung überbietet. Stimmungsvoll und abwechslungsreich nimmt der Autor seine Leser mit diesem Band erneut in sein fabelhaftes Land mit. Sein Stil gefällt mir durchaus gut, vor allem weil er sich als Autor mit seinen Figuren gleichsam weiterentwickelt. Werden die Handlungsträger lebhafter und gefühlvoller, so wird das Buch lesbarer, lockt mit neuen Beschreibungen, die nicht mehr so oberflächlich erscheinen wie im ersten Band. Robin Gates fügt mehr Einzelheiten ein und lässt damit eine Welt vor dem geistigen Auge entstehen, die ihresgleichen sucht.