Titel: Rückkehr zum Mars Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Der Mars, der einzige Planet außer der Erde, den es zu besiedeln lohnt - zumindest aus der heutigen Sicht. Der Start der neuen Mission zum Mars wird von Jamie Waterman angeführt. Der Halbindianer Dr. Jamie Waterman ist beseesen von einem Alien-Dorf, das er bei seiner ersten Mission auf dem Mars gesehen haben will. Er wurde zum Leiter der zweiten Marsexpedition, da er durch sein Durchhaltevermögen die Entdeckung von echtem Marsleben ermöglichte. Es sind zwar nur Flechten, doch für ihn der Grund, zum Mars zu fliegen und sich seiner Vision der Aliens auf dem Mars hinzugeben. Dieses Dorf findet er auch dort, wo er es zu sehen glaubte: im Canyon des Vallis Marineris.
Die zweite interessante Figur ist Jamie Dex. Der Sohn eines der wichtigsten Expeditionsgeldgeber ist der Prototyp des Kapitalisten. Hier kommt deutlich das auseinanderstrebende Verhältnis eines jungen Mannes, von Beruf Sohn, zu seinem über alles dominierenden Vater zum Vorschein. Mit der Marsreise will er sich nicht nur von seinem Vater abnabeln, sondern hofft auch, durch sein Verhalten einmal ein Lob seines Vaters zu erlangen. Der Drang dieses Klischee-Kapitalisten, eine überragende Leistung zu zeigen, findet natürlich seine Grenzen, da er sich dem Geologen und Teamleiter unterordnen muss. Natürlich sind diese beiden nicht die einzigen Handlungsträger des Romanes. In meinen Augen sind sie aber die wichtigsten.
Ben Bovas Erzählung "Rückkehr zum Mars" enthält in der Tat alles, was ein Leser / eine Leserin von einem guten Science-Fiction-Roman erhoffen. Es ist ein guter, unterhaltsamer Roman: eine durchgehende Handlung mit Spannung unter Einbeziehung von Wissenschaft und Technik, ohne den laienhaften Leser damit zu überfordern. Menschliche Schwächen und Stärken werden natürlich dargestellt. Eine Mischung aus Intrigen und politischen Interessen, wissenschaftlichen Erfordernissen und menschlichen Bedürfnissen.
Bei all den Problemen, die der Mensch mit dem Mars hat, hat er doch die größten Probleme eigentlich mit sich selbst. Alle dramatischen Effekte, die durch die verschiedenen Erzählebenen entstehen, lassen die Taten der handelnden Personen nicht aufgesetzt erscheinen.