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Titel: Stein des Raben Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Skagen ist ein Tagträumer. In seinen Vorstellungen will er Barde werden und als fahrender Sänger umherziehen. Gleichzeitig möchte er Abenteuer erleben. Sein Vater, der Ortsvorsteher eines kleinen Fischerortes, kennt diese Träume nur zu gut. Aus diesem Grund ist er bemüht, seinen Sohn von den Barden fernzuhalten. So bleibt Skagen nichts weiter über, als weiter beim Fischefangen, Räuchern und Netzeflicken davon zu träumen.
Die Träume erhalten einen klein Schubs in Richtung Wirklichkeit, als der Großherzog in der Nähe anlandet. In seiner Begleitung findet sich ein echter Barde. Mit seinen Liedern und Erzählungen beeindruckt er die Bewohner des Dorfes. Als der Herzog mit seinem Gefolge abreist, kommt es zum Familienstreit. Skagen entzweit sich mit seinem Vater und läuft davon. Im Wald rettet er einem Raben das Leben. Groß ist seine Überraschung, als sich der Rabe als Magierin Ormuz zu erkennen gibt. Gefangen im Körper des Tieres, konnte sie sich mit Skagens Hilfe befreien. Zum Dank hat er drei Wünsche frei. Der Wunsch dürfte schnell klar sein. So bekommt er seine Meisterharfe und die Fähigkeit als bester Harfner und Barde die Welt zu bereisen. Dafür bekommt er einen Bardenstein, der dummerweise den Elfen geklaut wurde. Bald beginnt sein Siegeszug durch die Wirtshäuser bis hin zu den Adelshöfen. Er wird bekannt und erfolgreich, aber der Bardenstein zehrt auch seine Kräfte auf. Bis dahin handelt das Buch noch vom Leben Skagens. Dann kommt die Wendung. Die Trolle greifen an.
Was sich bis hierher noch recht gut anhörte, wird nun wieder zerstört. Die Schablone wird rausgeholt und nichts Neues hervorgebracht. Der Held ist der Junge, der mit der Strenge des Elternhauses nicht klarkommt. So wie viele Jugendliche in unserer Welt auch. Da ist dieses Buch nichts Besonderes.
Wie in den Märchen wird ihm sein größter Wunsch erfüllt, und wie so oft hat der einen Haken. Aus dem jungen Mann wird ein erfolgreicher Barde - zu einem sehr hohen Preis. All das sowie die auftretende Bedrohung ist das Grundgerüst eines Märchens.
Von der Schreibweise her habe ich manchmal den Eindruck, der Roman wurde schnell, zu schnell heruntergetippt. Manchmal bleiben die Personen etwas blass, die Handlung oberflächlich. Wer sich dennoch auf das Buch einlässt, wird einen fantasyvollen Unterhaltungsroman lesen.