Serie: Roter Zwerg, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Der zweite Band der Romanversion der britischen TV-Serie "Red Dwarf" (dt. Roter Zwerg) beginnt nahtlos dort, wo Band 1 endete: auf einem verlassenen, riesigen Bergbau-Raumschiff, etwa 3 Milliarden Jahre in der Zukunft, mehrere Phantastilliarden Lichtjahre von der Erde entfernt. Die Protagonisten: ein frustrierter Extrem-Loser namens Rimmer, welcher nur noch als Hologramm existiert, ein "Mann von der Straße" namens David Lister, das Ergebnis einer evolutionären Entwicklung einer Katze namens Kater und ein exzentrischer Service-Roboter - allesamt eingeschlossen in einem virtuellem System namens "Besser als das Leben", welches einem die geheimsten Wünsche als Realität vorgaukelt. Ziemlich abgedreht, möchte man meinen. Jedoch hat Grant Naylor noch weitaus mehr in seinem Portfolio zu bieten. Während die schiffseigene künstliche Intelligenz ihre eigene Existenz im Gespräch mit einem knallroten, 19-Dollar-Toaster aufs Spiel setzt, beginnt innerhalb des Spieles BADL eine verhängnisvolle Kaskade katastrophaler Ereignisse, was am Ende dazu führt, dass die vier Überlebenden der Besatzung der "Roter Zwerg" das Spiel verlassen können. Damit jedoch nicht genug: Es ist schwierig, etwas über den Inhalt des Buches zu schreiben, ohne gleich eine Reihe von Pointen zunichte zu machen. Auf alle Fälle spielen Kakerlaken, riesige Berge von grünem Glas, Planeten-Pool-Billiard und noch größere Berge von gut gebräuntem Toast eine wichtige Rolle in diesem Buch.
Grant Taylor wandelt auf den Spuren von Douglas Adams - und zwar wortwörtlich. Produzierte der erste Band der "Roter Zwerg"-Reihe noch eine Menge prustender Lacher während der Lektüre, so sind diese im zweiten Band seltener gerworden. Ersetzt wurden sie von nachdenlichen Passagen über die mittlerweile ans Herz gewachsenen Charaktere und viele Schmunzler. Dies soll nicht bedeuten, das Band 2 schlechter ist als sein Vorgänger - er ist nur anders, etwas gereifter. Keinesfalls erspart bleiben dem Leser geradezu haarsträubende Entwicklungen in der Handlung, völlige Ignoranz gegenüber Naturgesetzen und Berge von warmen, duftenden und gut gegrillten Brotscheiben.
Meine Bewertung: gute 8 von 10 Punkten.