| Titel: Robot Holocaust Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Es gibt ein in der Notfallmedizin oft gebräuchliches Schmerzmittel (Ketanest), das allerdings eine recht lästige Nebenwirkung besitzt. Wenn man nicht gleichzeitig ein Beruhigungsmittel hinzugibt, kann der Patient bei Stress und Lärm Halluzinationen bekommen, die recht bösartig ausfallen können. Was passiert allerdings, das fragt sich der ebenso gestresste Kinobesucher, wenn sich Filmproduzenten, Regisseure und Schauspieler permanent dieses Schmerzmittel spritzen - ohne das hierfür zusätzlich notwendige Beruhigungsmittel - und daneben eine Truppe irgendwelcher Menschen steht, die permanent mit Kochlöffel auf Töpfe schlagen? Stimmt - der Film Robot Holocaust entsteht...
In ferner Zukunft, nach diversen Kriegen und/oder Katastrophen ist die Menschheit versklavt und unter der Führerschaft von "Dark One", einer ominösen Wesenheit. Die saubere Luft ist knapp - deswegen wird heftig gestritten. Offenbar existiert dieser Zustand aber nur unter der Erde, was mich natürlich fragen lässt, warum die Menschen und Mutanten nicht einfach auf die Erdoberfläche marschieren.
Der Held Neo (sick!) macht sich zusammen mit einer Männer verschlingenden Amazone, einem C3PO-Verschnitt und dem Mädchen von nebenan auf, um Dark One zu vernichten, da dieser ungerechterweise andauernd die Atemluft in den Wohnhöhlen abdreht. Dabei muss man diverse Kämpfe bestehen und Gefahren ertragen, unter anderem sich durch einen Schacht durchschlagen, aus dessen Wände mit Augen und Zähnen versetzte Socken angreifen. Der Held, der sich nicht entscheiden kann zwischen der Darstellung eines Buster Keaton oder eines Hampelmannes, trotzt aber allen Gefahren und erreicht die Zentrale des Bösen, die nur noch von dessen Haupthandlanger bewacht wird. Nachdem er diesen mehrmals erfolglos von vorne angegriffen hat, versucht er es erstaunlicherweise von hinten und kann ihn niederschlagen. "Dark One" erweist sich schlussendlich als seltsam bewegter Schleim-Ameisenhaufen, aus dem ein Menschenkopf herausschaut und böse guckt. Ein Schuss und aus ist die Geschichte.
Was sollte das? Ich habe keine Ahnung. Irgend eine Hintergrundgeschichte sollte noch erzählt werden, aber ich muss gestehen, das ich diese nicht kapiert habe. Ist vielleicht bei diesem Machwerk auch keine Schande.
Ein gutes hat der Film aber noch, das darf ich nicht unterschlagen: Er ist in Farbe.
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