Serie / Zyklus: Ringwelt-Trilogie 2/3 |
(weitere Rezensionen von Rupert Schwarz auf fictionfantasy findet man hier) Rezension von Rupert Schwarz
23 Jahre sind vergangen, seit Louis Wu die Ringwelt besucht hatte und das Glück war ihm nicht hold. Seine extraterrestrische Gefährtin wurde von den terranischen Behörden festgesetzt und dann verlor er die Selbstkontrolle und wurde zum Opfer einer besonderen Sucht. Mit Stormstößen kann er die Lustzentren seines Gehirns manipulieren und in sich so ungeahnte Glückgefühle hervorrufen. Die Menschheit hat die ultimative Droge entdeckt und Louis ist davon abhängig geworden. Doch dann dringt ein Puppenspieler, ein Alien der Rasse, die schon damals Louis zu Ringwelt bracht, in sein Haus ein und entführt ihn also auch seinen Kzin Freund Der-mit-den-Tieren-Spricht. Dieser hat inzwischen sich den Namen Chmeee verdient und ist ebenso wenig erfreut wie Lois. Doch der Puppetier (scheinbar nicht ganz bei Sinnen) ist von der Idee besessen, von der Ringwelt einen Materiewandler zu bergen und so machten sich Louis und Chmeee zum zweiten Mal zur Ringwelt auf. Doch angekommen erwartet sie eine böse Überraschung: Die Ringwelt ist nach einem Asteroideneinschlag aus dem Gleichgewicht geraten und eiert nun um die Sonne. Es ist nur noch eine Frage von ein oder zwei Jahren, bis Bereich des unglaublichen Gebildes die Randbereich der Sonne berühren.
Im Prinzip ist der Roman eine Neuauflage von Ringwelt und bietet nicht viel neues. Man erfährt einiges über die Geschichte der Ringwelt und des Alters und des Entstehens dieses Konstruckts. Doch vom Grundaufbau ähnelt der Roman sehr dem ersten des Zyklus. Erst in der zweiten Hälfte wird das Buch interessanter und spannender. Ein interessanter Aspekt Reshathra, der Geschlechtsverkehr zwischen zwei Wesen unterschiedlich Rassen, meist in Verbindung mit der Besiegelung eines Vertrags. Eine solche Idee hätte ich eher in die späten 60er oder frühen 70er Jahr eingeordnet und nicht in die frühen 80er.
Insgesamt war die Fortsetzung trotz allem unterhaltsam und zeigte dem Leser mehr von der Ringwelt. Es ist natürlich klar, dass Niven den Erwartungen des Lesers nach dem ersten Roman nur schwer gerecht werden konnte und so schlecht hatte er seine Arbeit nicht gemacht. Vielleicht hätte andere Protagonisten wählen können oder auch andere Rassen, aber auch dann wäre der Roman von der Struktur her Band 1 ähnlich gewesen. Angesichts der schwierigen Aufgabe, die Erwartungen zu befriedigen gebe ich dem Roman 7 von 10 Punkten.
Ringwelt - Rezension von Jürgen Eglseer