Serie/Zyklus: ~ Titel/Originaltitel: Ringelpiez in Stolperstein Autor: Cara Lindberg Verlag/Buchdaten: BoD GmbH, Norderstedt Besprechung / Rezension von Andreas Hoops |
Rotzrafting: eine beliebte Sportart der Nasenzwerge; kleine Parasiten, die es sich in der Nase ihrer Wirtsmenschen gemütlich machen und bislang als ausgestorben galten. Jedoch, einige haben glücklicherweise überlebt und sich in der Nase von Minna, H. i. P. (Hexe in Praktikum) und Heldin von Ringelpiez in Stolperstein eingenistet.
Eine Persiflage auf Harry Potter und den Herrn der Ringe soll Ringelpiez in Stolperstein laut Klappentext sein. Der HdR spielt jedoch kaum eine Rolle und ist nur durch zwei Nebenfiguren, die beiden schwulen Bobbits Bodo und Stan vertreten. Wichtiger sind da Mütterchen Unwohl und Granina, zwei altjüngferliche Hexen, die Oma Wetterwachs und Nanny Ogg aus der Scheibenwelt nachempfunden sind. Die Hauptperson des Romans, Minna, ist das Alter Ego von Hermine Granger der Freundin von Harry Potter. Sie leistet ihr Praktikum bei den zwei Hexen ab und muß nebenbei eine Mordserie aufklären, ein Attentat auf den vertrottelten König verhindern, Sumpfschweineställe ausmisten und was dergleichen Heldentaten mehr sind.
Die Handlung des Romans ist jedoch relativ belanglos. Der Kriminalfall um einen entfernten Verwandten von "Du-weißt-schon-wem" und das Moder-Moder Monster wird ohne Wendungen oder spannende Momente heruntergespult. Schon lange vor dem Finale ist klar, wer der Täter ist und wie das Monster zur Strecke gebracht werden wird. Eigentlicher Zweck der Handlung sind die mehr oder weniger gelungenen Gags, die in die Geschichte eingestreut werden. Dabei handelt es sich durchweg um Holzhammerhumor der Marke Lach-oder-stirb. So laufen die Besen der Hexen mit altersschwachen Benzinmotoren, was zu mehreren Beinaheunfällen führt; Minna fällt ein Kondom aus ihrer Handtasche; als Brief-Transportiervogel wird ausgerechnet ein Zaunkönig beschworen, und dergleichen mehr. Ein Kalauer jagt den anderen. Die Nasenzwerge, die sich in Minnas Nase eingenistet haben, fungieren dabei mit launigen Kommentaren und nervenden Aktionen als running gag.
Einige der Witzchen sind von recht hohem Widerlichkeitsfaktor, vor allem, da es sich um ein Autorin handelt. So klatscht einer des Nasenzwerge, beim Versuch ein paar benutzte Kotztüten zu entsorgen, selbige versehentlich der bedauernswerten Minna ins Gesicht. Nichts für Leser mit lebhaftem Vorstellungsvermögen und schwachem Magen (bei der Autorin handelt es sich um eine Tierärztin, ob da wohl ein Zusammenhang besteht?).
Fazit: Für Freunde des niveaulosen Anarchohumors ist Ringelpiez in Stolperstein ganz amüsant zu lesen. An die geniale Schreibe eines Pratchett kommt Lindberg aber nicht heran. Wer die Geschichte über Magic Randy und den Herrn der Plinge hier auf der Seite gelesen hat - Cara Lindberg schreibt recht ähnlich, nur langatmiger.
Im Storybereich
Holger M. Pohl:
Der Herr der Plinge - Neues aus dem Klauenland
Themenbereich ''Phantastik für Kinder und Jugendliche''
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