| Serie / Zyklus: Bridge-Trilogie, Band 1 Folgende Besprechungen / Rezensionen liegen hierzu bei fictionfantasy.de vor:
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Rezension von Oliver Faulhaber
Man sollte kein Buch mit sonderlich viel Anspruch erwarten, für actionlastige Unterhaltung sorgt es aber allemal. Gibson versteht es durch seinen direkten und simplen Schreibstil, die Atmosphäre zu verstärken, obwohl manche Aussagen doch etwas pseudophilosophisch klingen. Wie immer kommen "coole" Charaktere vor, wie immer spielen Hacker am Ende die entscheidende Rolle, um wieder einmal Gut über Böse gewinnen zu lassen. Doch so ganz ohne Charme ist das Buch nicht, denn vor allem die Schauplätze, allen voran die Brücke, üben schon eine gewisse Faszination aus (...) Auch einige Ideen, die Gibson entwirft ..., üben ihren Reiz aus, beispielsweise die Sekte, die Gott in ihrem Fernsehapparat sucht, oder der erste Träger eines HIV-Impfstoffes, der zum neuen Messias auserkoren wird. Die Struktur ist alles andere als linear, es werden quasi die Lebensläufe der beiden Protagonisten sowie kurze Einblicke in die von Gibson erdachte Gesellschaft parallel zum Geschehen geschildert, bis sich beide dann treffen und das Tempo des Buches einiges zulegt. (...) Bewertung: 7 von 10 Punkten
Rezension von Andreas Nordiek
Die Story an sich ist nichts Besonderes und relativ schnell erzählt. Wesentlich interessanter ist die Darstellung der nahen Zukunft, wie Gibson sie schildert. (...) Vor diesem Hintergrund lässt der Autor seine beiden Figuren agieren. Beides Menschen, denen das Schicksal nicht wohlgesonnen war und die in dicken Schwierigkeiten stecken. (...) „Virtuelles Licht“ ist durchaus ein Roman den ich weiterempfehlen kann. Neben einem ausgearbeiteten Handlungshintergrund bietet er eine leicht zu verfolgende Handlung, die gut zu unterhalten versteht.
Rezension von Judith Gor
Im Gegensatz zur Neuromancer-Trilogie ist der Auftakt zur Bridge Trilogie weniger abgedreht, sondern klarer und gleichzeitig kompromissloser. Zeitlich befinden wir uns vor der Welt der Neuromancer-Romane, im frühen 21. Jahrundert. Der Cyberspace steht noch am Anfang und manches scheint eher Gegenwart als Science-Fiction. Im Hintergrund der Geschichte blitzen immer wieder große Zusammenhänge durch, die sich dem Leser jedoch nur unvollständig erschließen. Gibson konzentriert sich auf die Geschichten seiner Charaktere - Geschichten ganz normaler Menschen, die mit globalen Ereignissen nur wenig zu tun haben. (...) Mit unfassbarer Liebe zum Detail führt Gibson den Leser durch eine Zukunft, in der die Kluft zwischen arm und reich unüberwindbar geworden scheint und die technische Entwicklung die Menschheit überrennt. Das Lesegefühl pendelt dabei zwischen Faszination und Abscheu, wirkt doch Gibsons Vision erschreckend nah. (...) Eines der wenigen Bücher, die ich mehrmals gelesen habe. (...) An dieser Stelle sei jedoch gesagt, dass Gibsons Stil gewöhnungsbedürftig ist und wer Cyberpunk nicht mag, wird auch an diesem Roman keine Freude finden. Für Fans der Dystopie und geneigte Leser, die sich mit dem Genre vertraut machen wollen, ist der Roman wärmstens zu empfehlen ...