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Folgende Rezensionen liegen bei Fictionfantasy.de vor:
Rezension von Alexander Pechmann
Der britische Autor John Meaney beschreibt in seinem Roman "Tristopolis" eine sonderbare Parallelwelt, in der die Technologie auf Magie und Hexerei basiert, Zombies und Gespenster für die Polizei arbeiten und Energie durch die Verarbeitung menschlicher Knochen gewonnen wird. (...) Die Welt, die Meaney konstruiert, ist bizarr und originell. Seine Figuren könnten alten Kriminalromanen entstammen, und auch die Handlung folgt den Mustern der "schwarzen Serie". Nach einem grandiosen und spannenden Auftakt folgt allerdings wenig Überraschendes, sodass der Reiz des Buches eher in witzigen Details und in der Mischung verschiedener Genres liegt. "Tristopolis" erinnert vage an die Bas-Lag-Geschichten von China Miéville, nur dass Miéville stilistisch der bessere Autor ist und seine Figuren, trotz aller Skurrilität, immer auch eine tragische Tiefe aufweisen. Meaney schreibt flotte, phantasievolle, aber oberflächliche Unterhaltung, die z.B. den Lesern der Shadowrun-Romane oder Gothic-Fans gefallen wird. Fazit: vergnügliche Mischung aus SF, Gothic und Fantasy. Genial ist das stimmungsvolle Cover von Franz Vohwinkel.
Rezension von Rupert Schwarz
Alle paar Jahre kommt ein SF-Autor, dem man bescheinigt, der wäre der einzig wahre Erneuerer der SF. (...) Also von Originalität ist wenig zu finden. Aber das ist nicht das Hauptproblem des Romans. Tatsächlich hat der Roman zwei Schwächen: Zum einen bietet die konzipierte Geschichte nicht genug Grundstoff für einen 500-Seiten-Roman. Da hätte der Autor ein paar Handlungsebenen mehr einführen und so die Geschichte anreichern müssen. Zum anderen zeigt John Meaney erstaunlich wenig Talent, wenn es darum geht, seinen Personen Leben einzuhauchen. Gut, wenn der Protagonist ein Zombie ist, möchte man meinen, dass dies nicht nötig sei, aber Donal Riordan ist ein Mensch und wird bis zum Ende hölzern und äußerst klischeehaft beschrieben. Da hilft es nur wenig, dass manche Beschreibungen wirklich toll sind und einige der Ideen in dem Roman durchaus zu faszinieren verstehen. Die morbide Megapolis ist in der Tat ein schönes Setting, und ab der Mitte wird der Roman sogar richtig spannend. Aber was hilft es, wenn einem die Protagonisten bis zum Ende herzlich egal sind und es dem Leser eigentlich egal ist, ob sie nun den Fall lösen oder ob sie von ihren Gegner zerquetscht werden? Nun, John Meaney zeigt gute Ansätze in seinem Buch, und vielleicht wird ja der zweite Band um Donal Riordan interessanter.
Rezension von Erik Schreiber
... Tristopolis. Wer mit dem Stadtnamen nichts anfangen kann, der ist mit der restlichen Stadt und der übrigen Welt ziemlich überfordert. Oder er schafft es, sich einzulesen und die Welt so zu nehmen, wie sie uns John Meaney Stück für Stück vorstellt. (...) Eine Verschwörung über zwei Kontinente hinweg scheint im Gang zu sein. (...) Das Sondereinsatzkommando mit seinen seltsamen Mitgliedern, dem Freigeist Xalia, Harald Hammerfest mit seinem Knochenmotorrad und all den anderen, ist sehr seltsam. Nichtsdestotrotz ist es aber auch hochinteressant. John Meaney nimmt uns mit auf eine Reise in eine überraschende Welt. Diese Welt ist ungewöhnlich und schier unmöglich. Hexen, Magier und ähnliches gibt es da genauso wie Untote, Riesenwölfe und Feen. Was wir an modernen Geräten kennen, wird in dieser Welt von Geistern, Feen und anderen übernommen. Vor allem im Bereich der Medizin, wo Feen die Aufgabe von Überwachungsgeräten übernehmen. Ich glaube, John Meaney wird nächstes Jahr bei der Vergabe des Kurd-Laßwitz-Preises eine große Rolle spielen. Und das Schöne: Das Ende ist offen, es kann noch eine Fortsetzung geben.