Serie / Zyklus: Barrayar Band 3 |
Rezension von Oliver Faulhaber
Naja, in typischer Bujold-Manier wird hier eine Abenteuergeschichte erzählt, die weder versucht realistisch zu sein, noch irgendwelche Art von Anspruch an den Leser stellt - Unterhaltung eben. Mit negativer Kritik werde ich mich daher auch an dieser Stelle zurückhalten, da diejenigen, die schon mit Büchern der Autorin in Kontakt gekommen sind, wissen worauf sie sich einlassen.
Wer Spaß an solcher Art Lektüre hat, bekommt hier jedenfalls ein stellenweise amüsantes und über große Strecken kurzweiliges Buch serviert. (Nebenbei bemerkt wurde Der Kadett entgegen aller Aussagen auf dem unsäglichen Cover nicht mit dem Hugo Award ausgezeichnet.)
Rezension von Erik Schreiber
Was John Ringo als männlicher Vertreter einer sehr militanten SF ist und als Vaterlandsverherrlicher, ist Lois McMaster Bujold auf eine weitaus feinfühligere Art. In jedem Fall scheint es so zu sein, dass die Amerikaner oder deren Gesinnung, die besseren Menschen des Universums sind. Mit ihrem Helden Miles bietet Lois McMaster Bujold eine liebenswerte Figur. Mit seinem überragenden Intellekt ist er besonders gut, mit seinem krüppeligen Wesen jedoch eher ein Schandfleck der Natur. Doch die Gesellschaft von Barrayar befindet sich im Umbruch. Er muss keine Knüppel mehr zwischen seinen Beinen rechnen, aber ihm wird auch nichts geschenkt. Für seinen Respekt muss er hart arbeiten. Die Autorin schreibt unnachahmlich spritzig und witzig die Abenteuer des jungen Miles. Dabei geht es nicht nur um den Witz, denn Freud und Leid liegen nah beieinander und die Stimmungen und Entwicklung des Miles Vorkosigan werden sehr einfühlsam beschrieben.
Rezension von Rupert Schwarz
Der Roman ist flott und unterhaltsam geschrieben, aber im Gegensatz zu den Vorgänger Romen bleibt die Glaubwürdigkeit leider auf der Strecke. Es ist einfach nicht plausibel, dass ein 15-jähriger einen ganze Söldnerflotte aufmischt und letztendlich immer die Nase vorne hat. Gut, man kann sich Miles Vorkosigan als sehr intelligenten, überlegenen Denker vorstellen, aber so recht will der Funke nicht überspringen.
Der Bogen ist dann doch zu sehr überspannt und das Werk hinterlässt einen etwas naiven Eindruck. Fazit: Trotz einer sehr gekonnten schriftstellerischen Leistung gebe ich dem Roman wegen des fast kindlichen Inhalts 6 von 10 Punkten. Jetzt bitte aber nicht annehmen, es handle sich hierbei um einen Jugendroman. Es gibt doch ein paar sehr ernsthafte Szenen (die freilich nicht in das Gesamtbild des Romans passen).