Serie/Zyklus: ~ Folgende Rezensionen liegen hierzu bei Fictionfantasy.de vor: |
Rezension von Oliver Faulhaber
Das Buch zählt zwar zu den Klassikern der SF-Literatur, doch ist es meiner Meinung nach kein absolutes Muß. Sicherlich wird am Ende durch die direkte Konfrontation zwischen Powell und Reich eine gewisse Tiefe in der Erzählung erreicht, doch erscheint mir die abschließende Auflösung der Motive bzw. die Erklärungen für Reichs Motivation mit Hilfe Freudscher Argumentation doch etwas zu simpel und platt. Nichtsdestotrotz bekommt man mit Demolition eine spannende und ungewöhnliche Kriminalgeschichte geliefert, die mehr Tiefgang besitzt als die Handlung vermuten läßt. - Heutige Autoren, die sich mit ähnlichen Thematiken beschäftigen (z. B. McCaffreys Wilde Talente), könnten sich noch eine Scheibe abschneiden.
Rezension von Sascha Hallaschka
Hat der Roman Schwächen? Nun - ja, aber man muß schon danach suchen. Man könnte vielleicht sagen, daß die Handlung schon zu komplex ist und man wirklich bei fast jeder Nebenfigur ständig hoch aufmerksam bleiben muß, weil sie sich an einer späteren Stelle des Romans noch einmal als wichtig herausstellen könnte. Da aber die Handlung nicht trotz dieser Tatsache, sondern gerade wegen ihr in sich stimmig bleibt, kann dieses Argument nur eingeschränkt gelten. Was mich gestört hat, ist die vielleicht unnötig drastische Darstellung des Mordes an D'Courtney durch Reich. Zum einen hätte ich die Folgen eines Kopfschusses so genau gar nicht beschrieben haben wollen. Und zum anderen wird der Mord an einer späteren Stelle des Romans noch einmal aus einer anderen Sicht beschrieben. Das war mir dann doch ein wenig zu viel des Schlechten.
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Unter dem Strich bleibt eines der besten Stücke Telepathen-SF, die ich kenne: eine einmalig durchdachte Handlung, in der wirkliche Menschen agieren, die um Welten überzeugender sind als all die Pappcharaktere, die in vielen Werken von Besters Schriftstellerkollegen, die in etwa zur selben Zeit geschrieben wurden, zu finden sind.
Ich kann nicht anders: Ich bin begeistert von diesem Roman und neugierig geworden auf mehr von Bester!
Rezension von Rupert Schwarz
Obwohl das Werk aus heutiger Sicht einen eher geringen Umfang hat, erzählt Alfred Bester mehr als so mancher Autor von Heute auf 600 Seiten. Die Gabe, eine Geschichte Kompakt und dennoch detailiert zu erzählen ist leider in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen. Hier jedoch kann man sehen, dass man Romane auch auf andere Art verfassen kann.
Demolition ist ein faszinierender Roman, der seine Spannung nicht aus den Möglichkeiten des Ausgangs zieht - das Ende ist von Beginn an klar - sondern aus dem Wechselspiel der beiden Protagonisten und den vielfältigen Beschreibungen einer skizzierten Zukunft, die zugleich fremd als auch plausibel erscheint. Das Buch ist ohne Zweifel ein Klassiker der SF mit großem Einfluss auf fiele der folgenden Werke. 9 von 10 möglichen Punkten.