Serie/Zyklus: YLIS - Your Life in Space, Band 1 | Folgende Rezensionen liegen bei fictionfantasy.de vor: |
Rezension von Jürgen Eglseer
Michael R. Baier hat diesen Roman im Selbstverlag aufgelegt und ist mit dieser Kraftanstrengung auf dem winzigen deutschen SF-Markt ein großes Risiko eingegangen. Ich hoffe für ihn, dass sich sein Wagnis lohnt, denn der erste Band seiner geplanten Trilogie ist - man kann kaum glauben, dass es ein Erstlingswerk ist - gewaltig. Die verschiedensten Kulturen und Mächte beschreibt Baier lebendig und interessant - nicht als langweilige Lektüre à la Hohlbein oder King, sondern das Wissen um die verschiedenen politischen Zusammenhänge muss sich der Leser aus den Dialogen und Beschreibungen der verschiedenen Charaktere erarbeiten. Mit der Zeit entsteht so ein komplexes Geflecht eines Hintergrundes, der von ebenso vielschichtigen Charakteren getragen wird. (...) Durch das Ganze ist die aus ständig wechselnden Perspektiven und Zeitebenden bestehende Handlung gesponnen, so dass das Resultat ein Roman ist, den man kaum mehr aus der Hand legen kann. Spannung, Faszination und öfter vorkommende Aha-Erlebnisse machen Baiers Werk zu einem der für mich wichtigsten SF-Romane in Deutschland in diesem Jahr. (...) Ich kann diesen Roman nur wärmstens empfehlen und hoffe selber auf eine baldige Fortsetzung! (...) Meine begeisterte Bewertung: 10 von 10 Punkten.
Rezension von Rupert Schwarz
Es fällt schwer, die Handlung zusammenzufassen, denn Michael R. Baier hat seinen Roman unglaublich dicht geschrieben. Der Leser erfährt nur nach und nach die Zusammenhänge und der Autor setzt das Mosaik sehr geschickt zusammen. Die Handlung scheint auf dem ersten Blick platt und abgedroschen, und tatsächlich bringt Michael R. Baier nichts Neues. Doch dies bedeutet nicht, dass dies ein schwacher Roman ist. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall: Das Erstlingswerk des Autors ist ein ganz großer Wurf. Durch die geschickte Kombination von Standard-SF-Themen erschuf der Autor ein neues, komplexes Universum, das er im Laufe des Romans mit Leben füllt und dem er eine Vergangenheit, eine Gegenwart und eine Zukunft gibt. (...) Michael R. Baier scheint ein Naturtalent als Autor zu sein, denn der Roman zeigt keine Schwächen: Es werden eine Vielzahl interessanter Handlungsebenen beleuchtet, ohne dass der Autor sich selbstverliebt in endlosen Beschreibungen ergeht. (...) Michael R. Baier [liefert] einen herausragenden Roman ab ..., der den Vergleich mit keinem Werk eines namhaften englischen Autoren zu scheuen braucht. Ganz im Gegenteil. (...) 10 von 10 Punkten.
Rezension von Erik Schreiber
Mir gefallen in [Baiers] Roman vor allem seine vielfältigen Kulturen und die besonderen Mächte. Von den Einzelpersonen ausgehend, entwickelt sich ein eigenständiger Kosmos, der immer mal wieder zu Überraschungen führt. Seite für Seite des Paperbacks entsteht so ein vielschichtiger Hintergrund. Die Welt, der Kosmos und überhaupt alles wirkt voll Leben, Aufmerksamkeit fordernd und vor allem spannend. Da kann sich manch ein eingesessener Autor eine Scheibe abschneiden. Da wird einem Leser nicht etwa ein Universum fertig vorgelegt. Nein, der Leser muss was tun für sein Geld. Aus den Hintergrundbeschreibungen und den Dialogen bildet sich ein Universum neu.
Rezension von Andreas Muegge
(...) die Handlung ist reichlich komplex ... Nach einem sehr guten Beginn ... wird es ab dem 8. Kapitel sehr unruhig. Anstatt mit der Handlung fortzufahren, wird ... über Ereignisse berichtet, die zwar das Gesamtbild größer machen, aber nur wenig zur Aufklärung beitragen. Hinzu kommt die Marotte des Autoren, die Geschichte aus immer neuen Perspektiven erzählen zu wollen. (...) Man muss nicht alles in einem Buch unterbringen bzw. wenn man das doch tut, reicht vielleicht eine Andeutung. (...) Schreiben kann Michael R Baier, keine Frage, aber mit Charakterdarstellungen hat er es nicht so. Während das Bild von Donavon noch recht überzeugend ist und auch bei Ashia noch einigermaßen Charakterzeichnung geboten wird, bleiben alle anderen Personen blass. Mit den Perspektivenwechsel hat man ein gutes Instrument in der Hand, um in die Köpfe zu schauen, und es ist schade, wie leichtfertig diese Chance vertan wird. Was mich wirklich geärgert hat, war der Schluss. In den letzten drei Kapiteln gibt es viel Action ... Wieso aber nicht wenigstens ein bisschen Licht ins Dunkel kommt, ist mir unverständlich. Ich kenne keinen Mehrteiler, in dem der Leser nicht auch im ersten Teil belohnt wird für sein Durchhalten ... Wertung: 4 von 7. Komplexe Handlung, aber ab Mitte mit vielen unvermuteten Sprüngen zwischen neuen Protagonisten und leider ohne auch nur eines der Geheimnisse zu erklären.