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Titel: Coraline Folgende Besprechungen / Rezensionen liegen hierzu bei fictionfantasy.de vor: |
Rezension von Erik Schreiber
Das vorliegende Kinderbuch ist in der Tradition von Alice im Wunderland oder von Peter Pan und Wendy zu sehen. Es geht um ein Mädchen, das, auf sich alleine gestellt, mit seinen Ängsten und Problemen fertig werden muss. (...) Neil Gaiman bedient sich bei seiner Geschichte bei anderen Kinderbüchern. Eine Spiegelwelt, hinter der die Eltern gefangen sind oder wo Coraline selbst eingesperrt wird, mit anderen toten Kindern, deren Seele die "andere Mutter" versteckte, gallertartige Wesen, sprechende Tiere und anderes mehr. Die Erzählung ist düster und gemein, für Kinder geeignet, ihnen einen gehörigen Schrecken einzujagen. Meine junge Mitleserin gruselte sich ganz schön. Ein spannendes und gut geschriebenes Buch über Ängste und Mut und Gerechtigkeit. Was mir eigentlich fehlt, sind die Zeichnungen von Dave McKean aus der englischsprachigen Ausgabe.
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Rezension von Rainer Skupsch
Während sich englische Leser ... auf ein Titelbild sowie 15 ganzseitige Illustrationen von Dave McKean freuen können, ist das deutsche Taschenbuch-Cover einfach auf deprimierende Weise nichtssagend - und Illustrationen gibt es auch nicht. (...) Bevor das Grauen zum ersten Mal auftritt, erzählt Gaiman eine kluge wie amüsante Geschichte. [Dann jedoch entdeckt das Mädchen Coraline] in seinem eigenen Heim das Tor zu einer unheimlichen, bedrohlichen (Schatten-)Welt ... [Mir stellte sich] bei der Lektüre irgendwann die Frage, ob ich wirklich noch ein Buch für Kinder im Grundschulalter las oder nicht vielmehr eine Horrorstory, deren Protagonistin zufällig ziemlich jung war. (...) Im Übrigen kommt der Geschichte in ihrem Verlauf leider die Originalität abhanden (und zwar für meinen Geschmack ab Seite 97). Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie deshalb so lange in Gaimans Schublade lag, weil er etwa an dieser Stelle inhaltlich nicht so recht weiterwusste. Auf jeden Fall empfand ich die Ausführung der letzten knapp achtzig Seiten als eher routiniert und in ausgefahrenen Bahnen verlaufend.
Rezension von Rupert Schwarz
"Coraline" ist eine moderne, gruseligere Variante von Alice im Wunderland. (...) Neil Gaiman ist mal wieder eine wunderbar düstere, schöne Geschichte gelungen, die der Autor durch viel Wortwitz und eine sehr schlagfertige Coraline höchst unterhaltsam erzählt. Ob dieses Buch als Kinderbuch geeignet ist, wage ich zu bezweifeln ... Ich würde es jedenfalls keinem Kind unter 12 Jahren geben. Für Erwachsene bietet Gaiman jedoch viel. Die herrlich verschrobenen Figuren ... sind auf ihre Weise einfach liebenswert, auch wenn keine Figur als wirklich normal bezeichnet werden kann. Das macht ebenso den Charme der Geschichte aus wie die absurden Gedankenreflexionen der Protagonistin. Fazit: Man bekommt einen wirklich typischen Gaiman-Roman geboten und das heißt, wer an dem Comic Sandman oder den Büchern des Autors Gefallen gefunden hat, der wird dieses Buch mögen, auch wenn es eigentlich ein Jugenbuch ist. 8 von 10 Punkten.
Rezension von Andreas Muegge
Während Coraline versucht, das geheimnisvolle Rätsel zu lösen, erlebt der Leser eine schaurig schöne Zeit. Neil Gaiman ist ein begnadeter Erzähler und sein Hang ins Makabere macht diese (leider recht kurze) Geschichte besonders faszinierend. Man trifft auf allerlei verrückte Gestalten und mittendrin ist die kleine, aber recht clevere Coraline. Wie schon in 'Niemalsland' oder 'Stardust' schlägt Gaimans Fantasy einige verrückte Haken - nichts ist vor ihm sicher, aber es gibt auch immer versteckte Auswege, nach denen man nur gründlich genug suchen muss. Sehr empfehlenswert! Wertung: 5 von 7. Sehr gut geschrieben, leider etwas kurz und zu geradlinig.
Coraline - Frank Drehmel rezensiert das Comic zum Buch