| Serie/Zyklus: Blade Runner Folgende Rezensionen liegen hierzu bei Fictionfantasy.de vor: |
Rezension von Ulrich Blode
Besonders machen den Roman die Einzelheiten, die die Hauptgeschichte ergänzen. Deckard stößt auf ein Polizeirevier, das vollkommen von Androiden besetzt ist und für sich alleine zuständig ist. Es arbeitet praktisch abgeschlossen von der Außenwelt als Tarnung für die Androiden. Hier schimmert Dicks Frage nach der Wirklichkeit durch.
Rezension von Andreas Muegge
Der Handlungsstrang um die Jagd auf die Androiden ist spannend geschrieben, die Welt von morgen kommt überzeugend rüber und die Personen sind in typisch Dickscher Manier keine Superhelden sondern kleine Menschen von der Straße. Etwas nervig sind die philosophischen Ergüsse, die immer wieder eingeflochten werden. Zum einen gibt es die Buster-Friendly Show, zum anderen spielen Mercer und sein Mercerismus eine gewichtige Rolle. Diese Abschnitte fügen sich aber nicht nahtlos in den Roman ein, sondern wirken aufgesetzt und unpassend. Wenn man weitere Bücher von Philip K Dick kennt, kann man schon Parallelen zu später erkennen. Die actionreiche Handlung ist wahrscheinlich das Zugeständnis an die Leser und an den Verlag, mehr Herzensblut ist in das "Drumherum" geflossen. Für diese Theorie spricht das etwas lieblose Ende.
Das Buch ist trotz seiner Mängel empfehlenswert für alle SF Fans - und für Anhänger von Philip K Dick sowieso ein Muss. Er hat nicht die Qualität der späteren Bücher, enthält aber einige sehr interessante Ideen.
Rezension von Rupert Schwarz (Hörbuch)
Do Androids dream of electric Sheep ist philosophisches Buch. Streckenweise wirkt das Buch aber unvollendet und verworren. Dick hat zuviel hinein gepackt mit dem Fernsehprediger Buster Friendly, der allgegenwärtig in einer art Multimedialen Talkshow zu jedem einzelnen spricht oder Mercer, dem spirituellen Führer der Menschen. Gegen Ende versinkt das Buch in dem Meer der Selbstfindung. Dadurch rückt das philosophische Grundthema in den Hintergrund und alles scheint sehr richtigungslos. Dick hätte besser daran getan, die Abgrenzung zwischen Mensch und Maschine zu einem klaren Ende zu bringen.
Rezension von Oliver Faulhaber (Fortsetzung Blade Runner II)
Doch sollte man natürlich kein Buch mit der von Philip K. Dick gewohnten Tiefe erwarten, vielmehr eine - in meinen Augen gelungene - Fortsetzung des Films, die gute und spannende Unterhaltung bietet. Allerdings sollte man vielleicht auf die zweite Auflage warten, denn zur Zeit strotzt das Taschenbuch geradezu vor Druckfehlern.
Rezension von Rupert Schwarz (Film)
Ein gelungene Umsetzung des Werks. Die Freiheit in der Übertragung ins Drehbuch tat dem Werk gut und hat aus einem eher durchwachsenen Buch eine stimmige Geschichte gemacht. Blade Runner wird immer ein Klassiker der SF sein.
Rezension von Rainer Innreiter (Film)
Interessant an Blade Runner ist nicht nur die optische Wucht, die einen förmlich erschlägt, die philosophischen Überlegungen und die grandiose Story, sondern auch, dass es sich nachgerade um einen SF-Bibelfilm handelt. Was anderes, als ein "Schöpfungsvater", ist Tyrell, in dessen Fabriken Replikanten hergestellt werden? Und wer würde nicht das Motiv des "verlorenen Sohnes" kennen, das Roy verkörpert? Bemerkenswert erscheint mir auch eine Szene, in welcher Roy sich selbst einen Nagel durch die Hand treibt - und gewissermaßen "stigmatisiert" ist. Grundsätzlich gestört wird die "göttliche Ordnung" (man erinnere sich: Vier Jahre Lebenszeit!) durch das Auflehnen Roys und die Weigerung Deckards, die Replikantin Rachael zu töten. Eine Läuterung ("vom Saulus zum Paulus") erfährt dabei vor allem Deckard, der anfangs bedenkenlos tötet, später jedoch, nachdem er sich in Rachael verliebt hat, immer stärker von Reue erfasst wird.