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Serie / Zyklus: Barrayar Band 2 |
Rezension von Oliver Faulhaber
Ich habe ja wirklich versucht, Bujold im zweiten Anlauf ohne Vorurteile zu begegnen ... doch meine Befürchtungen sahen sich bestätigt. Man hat den Eindruck, man liest ein Buch von der Sorte "von Frauen für Frauen": Wer Thematiken wie Schwangerschaft (und die damit verbundenen physischen wie psychischen Probleme), Hochzeiten und Modefragen liebt, ist hier genau richtig - die Krönung ist aber die seitenlange Aktion, als Cordelia als Kupplerin zwischen zwei unglücklich Verliebten auftritt. Zu alldem kommen teils sehr gestelzt wirkende Dialoge und der Drang (man kann es schon fast "Zwang" nennen) die Heldin in einem guten Licht darstellen zu wollen: Trotz unglaublicher Belastungen helfen ihr mindestens ebenso unglaubliche Zufälle zum Erfolg. Nicht genug, daß sie ihr Kind aus den Händen des Feindes (den sie aufgrund ihrer "weiblichen Intuition" bereits vor seinem eigentlichen Aktivwerden erahnt - und zwar während einer 5-Minuten-Begegnung) rettet -
(..) Aber bevor jetzt der Eindruck entsteht, Barrayar wäre ein abgrundtief schlechtes Buch, sollte ich vielleicht erwähnen, daß es trotz aller Mängel recht unterhaltsam ist und Liebhabern der angesprochenen Thematik bestimmt mehr Freude bereiten wird als mir.
Rezension von Erik Schreiber
Die Romane der amerikanischen Autorin, die mit ihrem Mann und ihrer Familie in Minneapolis lebt, werden zum Teil als Kult-Bücher bezeichnet. So weit möchte ich nicht gehen. Genauso möchte ich darauf verzichten diese Space Opera als Militäry- SF zu bezeichnen. Das könnte man schliesslich mit jeder SF, in der auch nur ein Admiral darin vorkommt. Z. B. alle Enterprise-Romane.
Rezension von Rupert Schwarz
Die Autorin schreibt die Geschehnisse in einer sehr intelligenten Weise nieder: Der Leser erfährt auf dreierlei Weisen von Barrayar und den Ereignissen um Aral und Cordelia: Zum einen aus den Beschreibungen, zum anderen aus den Gesprächen und Dialogen und zu letzt aus den Gedanken, die die Autorin oft in kursiv einfach den Dialogen anhängt. Diese Ebenen machen den Reiz dieses Romans aus - zu lesen, wie sie eine Situation darstellt, was gesprochen wird und was sich Cordelia dabei denkt, ist sehr spannend.
8 von 10 Punkten