Titel/Originaltitel: Reptilia Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Der junge Londoner Genetiker David Astbury ist Wissenschaftler, wie er im Buche steht: Labortür zu und forschen. Vielleicht auch dort wohnen? Wenn es möglich wäre, bestimmt. Er ist der typische Laborant, ganz im Gegensatz zu seinem Vater, der ihn immer mit um die halbe Welt nahm. Als er eine Einladung von Lady Palmbridge erreicht, macht er sich auf den Weg in die Vereinigten Staaten von Amerika. Lord Palmbridge, ein berühmter Genetiker, war seinerzeit von Großbritannien aus nach Amerika ausgewandert, um dort seinen Forschungen nachzugehen. Damals war David in die Tochter Emily verknallt. Jetzt bittet ihn ihre Mutter um Hilfe. David soll in Begleitung vo Großwildjäger Maloney und seinem Freund Sixpence nach Afrika reisen. Im tiefen Urwald des Kongo war Emily unterwegs, um nach einer Legende zu suchen. Die neue Expedition soll nicht nur Emily wiederfinden, sondern auch das Geheimnis lüften, welches sich im Lac Tèlè verbirgt. Ähnlich dem Monster im Loch Ness soll sich hier ein überlebender Dinosaurier finden lassen.
Aber eigentlich steckt mehr dahinter als nur Emily und der Saurier. Er als Genetiker findet sehr bald den wahren Grund heraus. Durch die unverbrauchten Zellen und DNA soll die moderne Genetik einen Schritt weiter in die Zukunft führen. Man erhofft sich neue Mittel, die gegen Krankheiten immun sein sollen und die bekannten Krankheiten gegebenenfalls sogar heilen.
Am Dschungelsee angekommen, trifft die kleine Expedition, der noch eine Biologin angehört, auf den Pygmäen Egomo. Er ist der einzige Pygmäe, der sich überhaupt in die Nähe des Sees traut, der für die Einheimischen als unheilvoll gilt. Egomo will das Monster mit dem Namen Mokéle M’Bembé als Einziger gesehen haben und führte auch die Expedition von Emily. Bald findet die zweite Expedition Reste der ersten, die in einem grausamen Kampf getötet worden sein soll. Aber zuerst findet man keine Toten.
Thomas Thiemeyer schrieb einen Wissenschaftsthriller, der seinen Namen wirklich verdient. Es geht um eine wissenschaftliche Expedition, um einen unbeugsamen, rachsüchtigen Großwildjäger, eine alte Liebe und nicht zuletzt um die Zukunft der Menschen. David findet zum Schluss nicht nur Emily, sondern ein ungeheures Geheimnis um eine uralte nichtmenschliche Kultur. Aber mehr sei nicht verraten. Der Autor hat mir gut gefallen. Schon auf den ersten Seiten hatte ich das Gefühl, bereits mitten in der Geschichte zu sein. Nichts wirkte künstlich aufgepfropft. Lesenwert in jedem Fall. Wer zudem Lust hat, kann ein wenig nach Edgar Allen Poe oder Henry Rider Haggard oder Michael Marrak suchen.