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Titel: Der Remburg-Report Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Dies ist die Geschichte des Journalisten Michael Neustädter. Sein Studium konnte er nur als mittelmäßiger Student abschließen. Was weniger an seiner Faulheit lag, sondern daran, dass er einschläft, wenn er emotional aufgeregt ist. Dieser Zustand ist natürlich nicht immer hilfreich. Andererseits erfährt er in diesem Schlafzustand Wissenswertes über den Ort, an dem er einschlief. Er sieht praktisch in die Vergangenheit und erlebt aus der Sicht betroffener Personen Ereignisse, die sich an diesem Ort abspielten. Auf einem alten Kassettenrecorder nimmt er seine "Träume" auf, um sie später auszuwerten. So erfährt er von Lena, die in die Fänge der von Ader geleiteten kriminellen Organisation geriet und auf Nimmerwiedersehen verschwindet. Wie dem auch sei, Michael verfaßt ein Manuskript, einen Artikel für die Zeitung, in der der Verbrecherkönig Ader, Außerirdische, Verschwörungstheorien und und und vorkommen. Und damit beginnt der eigentliche Report um die Stadt Remburg, jene Stadt, die unter einem rätselhaften Strahlenschirm liegt. Michael macht sich auf die Suche nach der rätselhaften Lena und will ihr Verschwinden aufklären. Allein dies wäre schon ein guter Aufmacher für die Zeitung. Dabei stößt er aber auf die unterschiedlichsten Machenschaften verschiedener Gruppen, bis hin zu einem unerkannten Untergrundkrieg. Aliens wollen mit Hilfe der örtlichen Mafia ein Einkaufszentrum bauen. Dabei bleibt dann der Bauamtsleiter auf der Strecke. Eine geheime Geheimpolizei sucht nach Menschen mit besonderen Gaben und kämpft im Untergrund gegen die bösen Mafiosi und die Aliens, die auf der Erde einen Stützpunkt errichten wollen. Die Menschen mit den besonderen Gaben, wie etwa auch Michael, erinnern mich ein wenig an die Superheldencomics. Unerkannte, im Geheimen wirkende Menschen schützen ihre Mitbürger vor kriminellen Machenschaften. Ein wenig Gotham City, ein wenig Sim City.
Jan Gardemann ist mit diesem Roman ein neuer Autor für mich. Gut, ich habe schon Kurzgeschichten von ihm gelesen, aber noch keinen Roman. Ich halte ihn für einen ideenreichen Autor, der sich nicht immer an die üblichen Klischees hält. Er fordert den Leser heraus und wagt Neues. So erzählt zuerst der Journalist, dann wechseln die Hauptdarsteller und die Sicht der Erzählung. Dieser erzählerische Kniff sorgt für Bewegung und Leben. Manchem Leser mag der ständige Wechsel störend erscheinen. Ich halte ihn für notwendig, um einen kurzweiligen Roman zu garantieren.
Jan bewies, dass er schreiben kann, unterhalten und zum Nachdenken anregen. Was will man mehr?