Titel: Reiseziel Mond Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Die Jungen Ross Jenkins, Art Mueller und Maurice Abrams verbindet eine Leidenschaft für Raketen. Seit mehreren Jahren schon bauen und testen sie solche auf einem Feld und machen allmählich Fortschritte. Dann taucht eines Tages Arts Onkel Don Cargraves, ein berühmter Wissenschaftler, auf und bietet den Jungen eine Partnerschaft an. Er will, genau wie die Jungen, mit einer Rakete zum Mond fliegen. Die Idee ist, anstatt eines herkömmlichen Antriebs auf Atomenergie umzuschwenken. Doch die Mission ist von Beginn an bedroht. Irgendjemand will, dass das Vorhaben misslingt. Als dann die vier Gefährten endlich nach vielen Abenteuern den Mond erreichen, erwartet sie eine faustdicke Überraschung: Ein Außenposten alter Nazis plant die totale Unterwerfung der Erde.
Was soll man zu diesem Machwerk sagen? Vielleicht, dass es ein Wunder ist, dass Heinlein nach diesem Mist weitere Romane schreiben durfte? Oder verwundert die Tatsache, dass ein solcher Schwachsinn damals tatsächlich Leser fand? Man weiß ja gar nicht wo man anfangen soll mit der Aufzählung haarsträubender Ereignisse. Ist es die Tatsache, dass die Eltern der drei Jungs es zuließen, dass diese heiter, fröhlich ohne jegliche Aufsicht Raketen in den Himmel schossen? Oder die Art und Weise, wie Dr. Cargraves mal schnell so ein paar kg Uran besorgte und ohne nennenswerten Schutz damit hantierte? Oder sind es doch die Nazis auf dem Mond, die dem Fass wirklich den Boden ausschlagen? Wie auch immer: Dieses Buch ist Müll und ich kann noch nicht einmal ansatzweise verstehen, was die Verantwortlichen von Bastei ritt, das Buch neu aufzulegen. Dabei schien man aber sehr überzeugt zu sein, ich zitiere wörtlich: „Ein lange vergessener Klassiker erstmals in vollständiger deutscher Neuübersetzung.“ Geht es euch noch gut? Es gibt Hunderte von Büchern, die durch Übersetzungen verstümmelt wurden und zurecht auf eine Neuübersetzung warten, aber dieses Buch kann man nicht schlechter machen. Im Gegenteil: Kürzungen machen es wahrscheinlich nur noch besser.
Fazit: eine Jugendsünde eines Großmeisters - bestenfalls geeignet, ein Kaminfeuer anzuzünden. 1 von 10 Punkten (und das schlechteste Buch, dass ich in den letzten 5 Jahren gelesen habe).