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Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Das Leben ist hart, gemein, brutal und ungerecht. Vor allem für einen Leser, der sich etwas Neues erhoffte. Stattdessen findet er in dem vorliegenden Band von Brigitte Melzer einen neuen romantischen Roman. Die Autorin springt zwar nicht auf den Zug der weichgespülten Vampirgeschichten auf - das hat sie bereits hinter sich -, aber sie steigt in den neuen Zug mit Engelsgeschichten ein und lässt einen verdatterten Leser zurück. War’s das jetzt?
Man muss nur mit offenen Ohren über die Buchmesse gehen und wird feststellen, dass sich die Bücher der Autorin nicht sehr gut verkaufen. Daher scheint es auch nach sieben Jahren noch wichtig zu sein, auf den dritten Platz des Wolfgang-Hohlbein-Preises von 2003 hinzuweisen. Also kommt jetzt etwas Neues?
Es dauert nur einen Blick, in dem Rachel den fremden Mann auf ihrer Rückbank ihres Autos entdeckt, der des Öfteren im Buch mit einer Tasse Kaffee irgendwo herumsteht. Überrascht davon, hält es weder sie noch den Wagen auf der Straße. Nachdem sie fast gestorben wäre, geschehen unglaubliche Dinge. Denn der Mann, der ihren Tod fast verursachte, stellt sich als Schutzengel Ash McCray alias Akashiel heraus. Ihr Kater redet mit ihr äußerst verständlich, Unbekannte verfolgen sie. Und das alles im Ausland. Warum ist es nicht möglich, dass deutsche Autoren Abenteuer in deutschen Landen spielen lassen? Ach ja, das Buch läuft unter Romanze. Es verwundert also niemanden, wenn man nach ein paar Kapiteln das Ende vorhersieht. Man sollte das Buch nicht so genau lesen, vielleicht fallen sonst die Logikfehler eher auf. Etwa die Verwandlung von Stöckelschuhen in Turnschuhe. Oder der letzte Satz, der mich mit der Holzhammermethode daran erinnert, dass die Autorin Werbung guckt.
Der Roman ist wirklich nichts Besonderes. Viele Fehler, die bei einem Lektorat hätten auffallen müssen, eine herkömmliche Romanze, bei der man den Engel durch beliebig andere Dinge - wie Werwölfe, Gummientchen oder so - hätte ersetzen können. Bei Luzifer entsprechend Hundefänger und Badewanne. Enttäuschend.