Titel: Re-Animator Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
"Herbert West, The Re-Animator" zählt zu den unheimlichsten und beunruhigendsten Erzählungen des amerikanischen Horror-Schriftstellers Howard Philip Lovecraft und ist bis heute sehr umstritten. Literaturwissenschaftler, ja sogar Psychologen gehen immer wieder daran, diese etwa 30 Seiten zählende Geschichte von Kopf bis Fuß zu untersuchen, um herauszubekommen, auf welche Art und Weise es Lovecraft geschafft hat, eine solch extrem beklemmende Atmosphäre zu kreieren, welche bis heute unerreicht geblieben ist. Lovecraft selbst hat nie wieder eine Erzählung dieser Art geschrieben. Und es bedurfte wohl nur eines Voranschreitens der Special-Effects-Technik, bis es möglich war, Lovecrafts Idee filmisch gerecht werden zu können.
Hier die Handlung: Der Medizinstudent Dan Cain nimmt seinen neuen Kommilitonen Herbert West bei sich als Mitbewohner auf. Von Anfang an benimmt sich West äußerst merkwürdig und geheimnisvoll. Schon bald kommt Cain zusammen mit seiner Freundin hinter Wests irrwitziges Geheimnis: West hat ein Serum erfunden, mit dem es möglich ist, Tote wieder lebendig werden zu lassen. Während Cain äußerst fasziniert ist von Wests Experimenten, hält seine Freundin West für einen Wahnsinnigen. Dies hält Cain jedoch nicht davon ab, zusammen mit West weitere Experimente durchzuführen. Diesmal jedoch nicht an Tieren, sondern an Menschen...
Der Horror-Film Re-Animator ist nicht nur die erfolgreichste Verfilmung einer Lovecraft-Story, sondern gehört bis heute zu den wohl herausragendsten Horror-Filmen der 80er Jahre. Das Drehbuch hält sich zwar nur ansatzweise an die literarische Vorlage, füllt dafür jedoch die schauerliche Geschichte mit viel schwarzem Humor und ein paar Slapstick-Einlagen aus. Noch dazu gibt es einen schönen Insider-Witz, da der Film in der Stadt Miscatonic spielt, einem fiktiven Ort, der in beinahe jeder Geschichte Lovecrafts vorkommt und in dessen Universität (wie jeder weiß) das unheimliche Buch Necronomicon aufbewahrt wird.
Bis heute suchen die diversen Puppen- und Make-up-Effekte von Re-Animator ihresgleichen und können, wenn überhaupt, nur noch mehr mit den Monstren aus den Filmen des Regisseurs Clive Barker (Hellraiser, Cabal) verglichen werden.
Sehr erwähnenswert ist der Schauspieler Jeffrey Combs, der u.a. auch in Brian Yuznas Faust und Stuart Gordons Castle Freak zu sehen und wohl als schrulliger FBI-Agent in Peter Jacksons The Frighteners in seiner besten Rolle anzutreffen war. Combs spielt Herbert West sehr überzeugend, sodass man nicht umhin kommt zu glauben, Combs selbst sei wohl beim Einstudieren der Rolle dem Wahnsinn verfallen. Re-Animator erhielt auf diversen Filmfestivals Preise für die Spezialeffekte sowie für die beste Regie. Mit Bride of Re-Animator und Beyond Re-Animator wurden bisher zwei Fortsetzungen gedreht, die beide jedoch nicht an die Klasse des Originals heranreichen.