Reihe: Das Rad der Zeit, Bände 34 und 35 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Es ist so weit, kann man endlich sagen, ein grandioses Werk, mit Höhen und Tiefen, ist beendet. Als im Jahr 1993 der erste Band auf Deutsch erschien, ahnte noch kein Mensch, dass es Jahrzehnte und einen zweiten Autor erfordern würde, dieses Werk einmal zu vollenden. Wer erinnert sich heute schon an Band Eins, wo wir zum ersten Mal auf Rand al'Thor, Mat Cautlon, Elayne und Perrin trafen? Wer denkt jetzt noch an das Auf und Ab der Erzählungen und das Leben der Handlungsträger, an Robert Jordans fundamentale und bis in nebensächliche Einzelheiten gehende Erzählweise? Und nun können wir mit Brandon Sanderson ein ebenso fulminantes, aber erwartetes Ende erleben. Ein Rad der Zeit ist rund, und so nähert sich das Ende dem Anfang, ohne es gleich wieder zu kopieren und neu zu beginnen. Das Rad der Zeit dreht sich weiter und weiter. Mit ihm bewegen sich Rand al'Thor, Perrin und Mat Cautlon durch Raum und Zeit. Die drei jungen Männer, deren Lebenswege streng miteinander verwoben sind, sind seit einiger Zeit gezwungen, getrennte Wege zu gehen. Doch alle führen sie einem Ziel entgegen: die erneute Verbannung des dunklen Königs.
Brandon Sanderson, in den Fußstapfen Robert Jordans, versteht es meisterhaft, die Leserin und den Leser in dieser historischen Welt gefangen zu halten. Ungern möchte man das Buch aus der Hand legen. Bis zum Schluss verfolgt der Leser mit Spannung die abwechslungsreichen Abenteuer der Protagonisten. Die Romane um die drei Freunde Mat, Perrin und Rand entwickeln sich immer weiter, bis sie endlich mit gereiften Männern ein Ende finden werden. Die Charakterisierungen - vom einfachen Bauernjungen bis zu den wichtigsten Persönlichkeiten der Welt - sind sehr gelungen. Der Erzählstil ist beeindruckend und begeistert sofort. Zumindest in der deutschen Übersetzung fällt es nicht auf, dass zwei unterschiedliche Autoren an dieser Serie beteiligt waren. Vor allem, weil doch Brandon Sanderson inzwischen eine erfolgreiche eigene Saga schreibt.
Ich habe diesmal absichtlich kein Wort über den Inhalt verloren. Die beiden Bücher sollte jeder für sich erlesen und sich seine Meinung bilden. Jedes Wort über den Inhalt würde zu viel verraten und die latente Spannung, die bereits vor dem Aufschlagen der Bücher besteht, zerstören. Zum letzten Mal gibt es die Bestnote für zwei Bücher dieser Reihe. Achtzehn Jahre begleitete mich die Serie. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge nehme ich Abschied und zum letzten Mal auch von einem Autor, der bereits seit ein paar Jahren tot ist. In Gedenken an Robert Jordan.