Serie / Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Andreas Nordiek |
Von Larry Niven sind in den letzten Jahren immer wieder Romane und Kurzgeschichtensammlungen bei Bastei-Lübbe im Taschenbuchformat erschienen. Seine Werke um die Ringwelt scheinen sich wohl gut an den Leser zu bringen. Immerhin werden auch neuere Romane, die nicht zum Ringwelt-Zyklus gehören, regelmässig bei Bastei-Lübbe herausgegeben. Zuletzt erschien “Die Straße“.
Sein vorliegender Roman handelt vom Mars und einer möglichen Zivilisation. Niven reiht sich somit nahtlos in die Reihe der SF-Autoren ein, die diesen Planeten für sich in den letzten Jahren wiederentdeckt haben. Romane und Kurzgeschichten zum Mars sind eigentlich schon wieder out, nachdem die Filmwelle vor einiger Zeit über uns hinwegschwappte. In den Videotheken dürften diese Filme fast allesamt noch zu finden sein und das Fernsehen wird sie uns in den kommenden Jahren präsentieren.
Larry Niven verbindet in seinem Roman Zeitreise mit SF/Fantasy. Die Handlung spielt einige Jahre in der Zukunft. Der Menschheit ist es gelungen die Tier- und Pflanzenwelt stark zu dezimieren und diverse Tierarten auszurotten. Man hat die Möglichkeit von Zeitreisen nicht nur theoretisch entdeckt, sondern auch die praktischen Möglichkeiten hierfür geschaffen. Mittlerweile ist es auch möglich Lebewesen in die Vergangenheit zu schicken, was ausgiebig getan wird. Allerdings kaum zum Wohle des wissenschaftlichen Fortschrittes, sondern zur Belustigung und Freude des herrschenden Vorsitzenden der Völkergemeinschaft. Das Institut für Zeitforschung muß sich den Intrigen beugen, wenn es nicht geschlossen werden will, und so z.B. Tiere aus der Erdvergangenheit besorgen. Das dabei Fabelwesen gefangen werden, bemerken die Wissenschaftler nicht, da Informationen über die Tierwelt nur spärlich vorhanden sind.
Der neue Vorsitzende ist an allem interessiert was mit Raumfahrt zu tun hat und ist von der Möglichkeit außerirdischen Lebens fasziniert. Unglücklicherweise reicht die Zeitmaschine nur bis zur Marsumlaufbahn, was die Möglichkeiten der Wissenschaftler den Wünschen des Vorsitzenden nachzukommen doch stark einschränkt. Man findet aber alte Berichte von Astronomen, dass es auf dem Mars „Kanäle“ gegeben hat und bastelt daraus die Möglichkeit einer untergegangenen Zivilisation.
Bis dahin konnte mich der Roman noch mäßig begeistern. Was danach kam, verursachte dann bei mir großes Kopfschütteln. Niven nimmt verschiedene Versatzstücke aus dem Genre und baut seinen eigenen Roman aus diesen zusammen. Leider funktioniert dies in meinen Augen nicht, da die Handlung in meinen Augen einfach zu wirr und an den Haaren herbeigeholt wirkt. So mag die Idee eines Weltenbaumes, der auf seiner Reise durch den Kosmos Welten mit Wasservorräten aufsucht, diese komplett in sich aufnimmt und dann eine Wüstenwelt zurücklässt, noch durchaus interessant erscheinen. Niven gelingt es leider nicht diese Idee in einen lesenswerten Roman zu verarbeiten. Verschiedene Völker, die alle auf dem Mars angesiedelt sind, kämpfen um die besten Lebensräume auf dem Weltenbaum. Sie besitzen dabei eine Mischung aus Hochtechnologie und barbarischen Lebensweisen.
„Rainbow Mars“ konnte mich nicht begeistern und rate von der Lektüre ab.
Mars-Themenseite
Filme, Bücher usw. zum Thema Mars