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Reihe: Rachel Morgan, Band 5 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Rachel Morgan gelangte in den Besitz des Fokus, eines uralten Artefakts, dass aus Menschen Werwölfe macht. Das Problem daran ist, dass der Fokus das Mächtegleichgewicht zwischen Vampiren und Werwölfen in Richtung der Gestaltwandler verschieben wird und dies bringt unweigerlich die Vampire auf den Plan, die alles tun werden, um des Artefakts habhaft zu werden. Zwar gelang es Rachel ihren Besitz geheim zu halten, doch irgend jemand bringt Werwölfe um und wer immer es ist, weiß, dass der Fokus nicht wie gedacht zerstört wurde. Doch dies ist nur eines von Rachels Problemen: Ihr Erzfeind Trend Kalamack möchte sie als Bodyguard für seine Hochzeit engagieren und sind es wieder mal Dämonen, die Rachel das Leben schwer machen. Zu guter Letzt gibt es mehr und mehr Spannungen mit vampirischen Mitbewohnerin Ivy, zu der sie eine recht komplizierte Liebesbeziehung unterhält, als sie mehr und mehr eine enge Beziehung mit dem Vampir Kisten eingeht.
Nach dem etwas schwächeren Vorgängerband konnte sich die Autorin nun wieder steigern und den Leser mit einer Reihe von parallelen Handlungssträngen gut unterhalten. Die Geschichte wird weitergesponnen und man erfährt auch mehr über Rachels Vergangenheit. Leider ist das mit Hochzeiten in amerikanischen Romanen immer so eine Sache. Es ist sicherlich kein Spoiler, dass Rachel die Hochzeit mit Trend in irgendeiner Weise gestoppt wird. Das war vorhersehbar, wenn man amerikanische Autoren und Kim Harrison im speziellen kennt. Man hatte ja gehofft, dass man überrascht wird, aber dem war leider nicht so. Ebenso lässt sich die Autorin mit der Entwicklung der Beziehungen zwischen Rachel, Ivy und Kisten zu viel Zeit. Bis es zum erwarteten Eklat kommt, vergeht der halbe Roman, obwohl auch das absehbar war.
Besser war dann die Handlung um die Dämonen und Versuche dieses Problem unter Kontrolle zu bekommen. Schon der Beginn mit der Dämonin Newt, die die Kirche, in der Rachel und Ivy wohnen, entweiht, zeigt ganz klar, dass dieser Handlungsstrang der interessanteste werden würde und so war es dann auch. Insgesamt war Blutlied bezog auf die Reihe ein durchschnittlicher Roman, aber besser als die voran gegangene Geschichte. Das Buch enthält als Bonus noch eine Kurzgeschichte „Die Brücken von Eden Park“, die aber dem Roman voran gestellt hätte werden sollen, denn wenn man mit der Geschichte durch ist, will man die Erzählung mit dem speziellen Inhalt nicht mehr lesen (aus Spoilergründen sei nicht näher darauf eingegangen).
Eine Anmerkung noch: Der Roman darf nicht verwechselt werden mit Blutleid, welches der 8. Band der Reihe ist. Ich beglückwünsche den Heyne Verlag zu der kreativen Titelwahl und der ebenso differenzierten Wahl der Covergestaltung. Nichts davon hat Erinnungswert und man muss immer wieder Listen zur Hand nehmen, aus denen die exakte Reihenfolge der Romane hervor geht.
7 von 10 Punkten