Serie/Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Ulrich Blode |
Quest ist nicht nur die "Suche", so lautet auch der Name des Kommandanten Eftalan Quest. Mit einem Hasardeur-Spiel stehlen seine Männer geheime Daten über Fremdrassen aus dem Archiv des Pashkanariums, einem Tempel mit dem gesamten Wissen der bekannten Galaxis. Quest gibt vor im Auftrag des Pantap, dem Monarchen, zu handeln. Im Kampf gegen den Sternenkaiser soll die Entdeckung des Ursprungs allen Lebens helfen (wie genau, bleibt ein Rätsel). Der Novize Bailan soll bei der Entschlüsselung helfen und wird deshalb kurzerhand auf Quests Raumschiff Megatao mitgenommen.
Die Besatzung der Megatao kann nicht so recht an Quests Ausführungen glauben, dass ihre Mission das Reich Gheera vor dem Sternenkaiser retten kann. Dafür sind die Sternenkaiser-Streikräfte zahlenmäßig weit überlegen. Der Kommandant ist jedoch ein sehr überzeugender und ehrgeiziger Charakter, von dem niemand ahnt, dass er todkrank ist. Die Bordärztin Vileena kennt Quests Situation, der als Überlebender einer Raumschlacht gegen die Invasoren unheilbar erkrankt ist. Schnell vermutet der Leser, dass Quest sich Heilung auf dem Planeten des Ursprungs erhofft.
Irgendwo im Universum, auf irgendeinem der zahllosen Planeten, auf denen die Schöpfung experimentiert hat, muß vor unvorstellbar langer Zeit alles seinen Anfang genommen haben, muß das Leben ursprünglich entstanden sein. Niemand hat diesen Planeten je gefunden, aber die Überlieferungen aller Völker werden nicht müde, davon zu erzählen - von dem Ort, an dem einst die Dunkelheit endete und das Leben begann.
Es ist ein sagenhafter Ort. Unvorstellbare Schätze, heißt es, warten dort auf den Entdecker. Manche Sagen wollen wissen, dass auf dieser Welt die Unsterblichkeit zu finden sei
Die Suche führt sie zu den Yorsen, einer mächtigen und alten Rasse, die kein Interesse an den Menschen hat. Erst als Quest aufdringlich sich den Yorsen in den Weg stellt, beachten sie ihn und geben ihm Hinweise für seine weitere Suche.
Außerdem wird mitten im Weltall ein seltsamer Mann aus einem Wrack geborgen, der nicht nur unsterblich ist, sondern auch das Geheimnis des Ursprungs allen Lebens kennen könnte.
Quest ist ein Roman aus dem Haarteppichknüpfer-Universum, etwa 80.000 Jahre früher angesiedelt. Es ist eine eigenständige Geschichte, kein Prequel, auch wenn sich Hinweise zu Die Haarteppichknüpfer finden.
Die Suche nach dem Ursprung allen Lebens ist ein altbackenes Thema, das bereits in den neunziger Jahren bei Star Trek: The Next Generation überholt war. Doch Andreas Eschbach macht daraus ein flottes Abenteuer, bei der die Auflösung unwichtig ist. Es ist egal, ob der gefundene Planet der richtige ist. Eftalan Quest glaubt es, und das ist viel befriedigender als eine technische Lösung.
Die Rasse der Yorsen (so kurz sie auch im Roman vorkommt) ist wunderbar eingebracht mit ihrem Desinteresse an der Menschheit, allenfalls nehmen sie die Menschen als Störenfriede wahr.
Wie ist Andreas Eschbachs Quest in die Literatur einzuordnen? Ohne Zweifel ist der Roman eine Space Opera. Mit dem interstellaren Konflikt zwischen dem Reich Gheera und dem Sternenkaiser ist der Handlungshintergrund gegeben. Romantische Abenteuer, wie die des Novizen Bailan mit der Niederen Eintausendundvier, Reisen in ferne Galaxien, Mysterien (der Ursprung allen Lebens) und Raumschiffkämpfe. Quest ist pure Unterhaltung, aber eine sehr spannende Unterhaltung.
Quest - Rezensionsübersicht