Reihe: Gestaltwandler / PSY, Band 6 Eine Rezension von Samira Bousfia |
Inhalt
Als ein Wissenschaftler vom Territorium der DarkRiver-Leoparden entführt wird, nehmen die Wächterin Mercy Smith und der SnowDancer-Wolf Riley Kincaid die Ermittlungen auf. Eigentlich kann die temperamentvolle Leopardin den schweigsamen Riley nicht einmal besonders gut leiden. Doch je enger die beiden zusammenarbeiten, desto weniger kann sich Mercy der Anziehungskraft des verführerischen Wolfs entziehen ...(by Egmont-LYX)
Rezension
Mit Mercy & Riley treffen gleich zwei dominante Gestaltwandler aufeinander, diese es gewohnt sind zu befehlen und nicht sich unterzuordnen. Sie die Wächterin des Leopardenrudels und er der Offizier der Wölfe. Doch um ihre Rudel zu schützen und das Bündnis zu stärken, müssen die Beiden zusammenarbeiten, denn nicht nur der Rat der Medialen stellt eine Gefahr für sie dar, auch der so genannte Menschenbund hat es auf die Gestaltwandler abgesehen und macht Jagd auf die Jungen der Rudel. Jedoch lässt die dominante Ader der Beiden ein ruhiges Miteinander gar nicht erst zu, wodurch sie mehr als nur einmal aneinandergeraten, sowohl verbal als auch körperlich. Und schon bald können die beiden ihrer gegenseitigen Anziehung nicht mehr widerstehen.
Zwischen Mercy & Riley entfacht sich eine brennende Leidenschaft, diese leidenschaftlicher und prickelnder ist als in den Paarkonstellationen in den Bänden davor, aber immerhin hat man es hier mit zwei sehr sinnlichen und gefühlsbetonten Gestaltwandlern zu tun. Sie brauchen keine Angst zu haben den anderen körperlich zu verletzen, können ihren inneren Tieren freien Lauf lassen und das tun sie auch, sodass gehörig die Fetzen fliegen. Es entwickelt sich eine heiße Leidenschaft, die aber nicht auf das Körperliche beschränkt bleibt, denn beide sehnen sich nach einem Gefährten, einen verständnisvollen, vertrauenswürdigen Partner an ihrer Seite, auch wenn sie gleichzeitig auch Angst vor einer festen Bindung haben und den mit sich bringenden Konsequenzen.
Denn Riley hat mit der Angst eines möglichen Verlustes zu kämpfen, hat er doch seine Eltern schon sehr früh verloren und die Erzieherolle für seine jüngeren Geschwister übernommen. Zudem nagen noch Schuldgefühle an ihm, denn er kann einfach nicht vergessen was seiner Schwester Brenna von einem Medialen angetan wurde, auch wenn diese sich schon längst wieder davon erholt hat. Deshalb hat er auch ein Problem mit Mercys Rolle als Kriegerin, kollidiert diese doch mit seinem stark ausgeprägtem Beschützerinstinkt. Doch Mercy braucht keinen Beschützer, sie ist kein wehrloses Mädchen, ganz im Gegenteil. Sie weiß wie man zu kämpfen hat, kann ihre Dominanz nicht einfach so herunterschrauben und will es auch gar nicht, schon gar nicht für einen Mann auch wenn dieser ein unwiderstehlicher Wolf ist. Mercy sehnt sich nach einem Gefährten, doch nicht zum Preis ihrer Unabhängigkeit und dem Unterordnen. Diese teils sehr ausgeprägte Sturheit in Sachen Dominanz sorgt für einige Streitigkeiten und gefährdet die immer enger werdende Bindung und stärker werdenden Gefühlen zueinander. Doch auch ihre unterschiedliche Rudelzugehörigkeit gefährdet ihren möglichen Paarungstanz, denn wenn sie den Schritt wagen wollen muss einer von ihnen sein Rudel verlassen.
Doch vor der alles verändernden Entscheidung steht erstmal die Jagd an und so beginnt ein gefährlich prickelndes Spiel zwischen dem Wolf und der Katze, gefüllt mit bissigen Kommentaren, sarkastischen Bemerkungen und herrlich witzigen Auseinandersetzungen. Es macht einfach unglaublich viel Spaß die Beiden zusammen zu erleben, denn die kratzbürstige Mercy schafft es immer von Neuem, den eigentlich von nichts aus der Ruhe zu bringenden Riley aufzuwühlen und ihn aus der Reserve zu locken. Ihr langsames herantasten aneinander und die immer stärker werdenden Gefühle werden sehr eingehend dargelegt, sodass man sich den Beiden gar nicht entziehen kann.
Durch die Beiden erhält man auch noch tiefere Einblicke in beide Rudelstrukturen, bekommt neue Rudelmitglieder zu Gesicht, vor allem auch die Unterschiede der Rudel aber auch deren Gemeinsamkeiten werden einem näher gebracht. Denn die Rudelgefährten und deren Wohlergehen stehen an oberster Stelle. Doch schon bald müssen Mercy & Riley sich die Frage stellen wem ihre Loyalität wirklich gehört und ob sie bereit sind den unwiderruflichen Schritt zu wagen, sich einander völlig hinzugeben, ungeachtet der Folgen für sich und ihre Rudel.
Denn auch die Intrigen des Rates der Medialen werden weiter gespinnt, diese die Entmachtung der Rudel ins Visier gefasst haben, wodurch das Bündnis der Rudel von noch größerer Bedeutung wird und unter gar keinen Umständen zerbrechen darf, wo doch die Medialen nicht die Einzigen sind die die Rudel als Dorn im Auge ansehen. Die unterschwellige Gefahr die von dem Rat der Medialen und dem Menschenbund ausgeht ist durchweg präsent, gliedert sich nahtlos in die Liebesgeschichte voll prickelnder Erotik ein. Wie man es von der Autorin gewohnt ist, begeistert nicht nur die Geschichte und ihre Charaktere, sondern auch der Sprachstil der einen durch eine sehr emotionale und eingehende, atmosphärische Beschreibung fesselt. So wie die Leidenschaft intensiver ist, sind auch die Kämpfe aggressiver, spannungsgeladen und actionreich, denn sowohl Mercy als auch Riley wissen wie man mit den Feinden die ihre Rudel gefährden umzugehen hat. Vor allem zu Zweit sind sie ein mehr als gefährliches Gespann.
„Sengende Nähe“ zeichnet sich durch prickelnde Leidenschaft und packende Spannung aus mit einem gefährlich, sinnlichem Paar deren Beziehung vor intensiven Gefühlen nur so strotzt. Nalini Singh begeistert wie immer mit ihren Gestaltwandlern und schafft es stets was Neues, Anderes mit einzubringen, sodass einem nie langweilig wird. Sie begeistern und ziehen einen in ihren Bann. Absolute Suchtgefahr. Einfach super.
5 von 5 Sternen