| Serie: Dresden Files, Band 8 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Seit Harry Dresden zum Wächter des Weißen Rates ernannt wurde, ist manches für den Zauberer leichter geworden. So bezieht er nun ein festes Gehalt und zumindest seine Geldsorgen sind weitestgehend geklärt. Auf der anderen Seite muss er auch Dinge sehen, die ihm vollkommen gegen den Stich gehen, wie die Exekution eines jungen Magiers, der gegen mehrere Gesetze verstoßen hat. Harry weiß, dass er selbst in seiner Jugend Probleme hatte und eine zweite Chance bekam, auch wenn viele vom Weißen Rat ihn immer noch für gefährlich halten und nicht zögern würden, ihn auch nur beim leisesten Verdacht zu vernichten. Dann plötzlich taucht Molly, die Tochter seines Freundes Michael, auf und schon bald zeigt sich, dass sie in Dinge verwickelt ist, bei denen nur Harry helfen kann. Auf einer Horror Film Convention werden plötzlich unheimliche Schlächter lebendig und mehrere Leute sterben. Die Spur führt nicht nur ins Feenreich und zu König Mab sondern auch zu Molly. Sollte sie unwissentlich mit ihren gerade erst erwachenden Fähigkeiten das Unheil heraufbeschworen haben, wäre sie in Lebensgefahr, denn der Weiße Rat würde ihren Kopf fordern.
Der achte Band der Reihe treibt die Geschichte ein gutes Stück voran. Über Harrys Funktion als Wächter erfährt der Leser viel über den Weißen Rat. Die Szene am Anfang mit der Hinrichtung ist heftig und die anschließende Diskussion zwischen Harry und Merlin, dem Obersten des Weißen Rates, ist sehr interessant. Harry geht ganz klar in Opposition und dies schärft das Profil der Figur. Obwohl das Thema ernst ist, bleibt doch der Humor nicht auf der Strecke. Die Idee, die Monster auf einer Horrorfilm Convention auftreten zu lassen, ist ebenso komisch wie auch die Reaktion der Fans darauf: Am nächsten Tag hatte sich die Zahl der Besucher verdoppelt. Aber genau so sind Menschen.
Handwerklich hat sich Autor Jim Butcher nochmals steigern können. An diesem Roman gibt es wirklich nichts auszusetzen: Die Geschichte ist gut durchdacht, der Spannungsbogen gut konzipiert und es finden sich auch keine Längen im Mittelteil. Die Protagonisten sind durchwegs gut dargestellt und auch an interessanten Wendungen mangelt es nicht. Dies ist der bislang beste Harry-Dresden-Roman.
9 von 10 Punkten