Reihe/Serie: ~ Eine Besprechung / Rezension von RealS |
Inhalt: In der globalisierten Zukunft sind internationale Investoren noch viel mächtiger und skrupelloser als heute geworden. Sie unterstützen nun offen und völlig legal Staatsstreiche und Rebellionen in der dritten Welt, um dann mit den Gewinnern profitable Handelsverträge abzuschließen. Chris Faulkner ist einer derjenigen, die als Investmentbanker dieses „Conflict Investment“ betreiben. Er selbst lebt wie seine Kollegen in einem gut beschützten Stadtteil im Überfluss, während die Bildung der als Zonen bezeichneten und abgesperrten Armen-Ghettos überall zunimmt.
Aber der harte Überlebenskampf macht auch vor den Investmentbankern nicht halt. Um an besonders lukrative Aufträge zu gelangen, müssen Ausscheidungsrennen gefahren werden, bei denen sich die Wettbewerber harte Auseinandersetzungen mithilfe hochgerüsteter bewaffneter Autos liefern. Der Sieger gewinnt den Auftrag für sein Unternehmen und den Ruhm der Medienwelt, der Verlierer bleibt buchstäblich auf der Strecke. Diese Manager sind die modernen Sportstars, die sich mehr oder minder alles erlauben können. Doch Faulkner hat eine bodenständige Mechanikerin als Frau, die mit dem, was er beruflich macht, immer weniger einverstanden ist.
Bewertung: Die Idee, die Dritte Welt als völliges Spekulationsobjekt darzustellen, stellt eine Zuspitzung der heutigen Weltlage dar, die man als logische Fortentwicklung ansehen kann, aber nicht muss. Interessant ist sie in jedem Fall, auch wenn sie leider nicht sehr detailliert ausgeführt wird. Innovativ ist auch die Idee der Ausschreibung per Autorennen, wobei völlig unklar ist, warum ein klar denkender Mensch bei der Auswahl seines Finanzberaters einen guten Rennfahrer statt eines guten Managers bevorzugen würde. Die im Roman dafür gegebene Erklärung ist nicht wirklich stimmig. Dadurch wird dem Roman in gewisser Weise der Boden entzogen, was sich aber beim Lesen ausblenden lässt.
Faulkner als Protagonist ist zwar angeblich von seinem Job sowohl fasziniert als auch abgestoßen, doch wird dieses dem Leser nicht wirklich überzeugend vermittelt, sondern äußert sich vor allem darin, dass er mal die eine und mal die andere Meinung vertritt. Ein wirklicher Zwiespalt Faulkners wird dadurch nicht vermittelt, er erscheint nur als im Grunde überzeugter, aber manchmal zweifelnder Karriererist. Am besten ist der Roman dann, wenn er eindringlich vermittelt, welches Gefühl der Macht die Manager haben und was sie sich alles leisten können, ohne dass sie belangt werden.
Fazit: Wenn man den Kapitalismus und die Globalisierung für „das Böse“ hält, ist man hier richtig bedient. Aber auch alle anderen können sich an den durchaus vorhandenen Vorzügen des Buches erfreuen, verpassen aber auch keine Erkenntnisse, wenn sie stattdessen an der Börse investieren und dabei darüber nachdenken, welche Methoden „ihr“ Unternehmen in Dritte Welt Ländern anwendet, um Profit zu erzielen.
Aber der harte Überlebenskampf macht auch vor den Investmentbankern nicht halt. Um an besonders lukrative Aufträge zu gelangen, müssen Ausscheidungsrennen gefahren werden, bei denen sich die Wettbewerber harte Auseinandersetzungen mithilfe hochgerüsteter bewaffneter Autos liefern. Der Sieger gewinnt den Auftrag für sein Unternehmen und den Ruhm der Medienwelt, der Verlierer bleibt buchstäblich auf der Strecke. Diese Manager sind die modernen Sportstars, die sich mehr oder minder alles erlauben können. Doch Faulkner hat eine bodenständige Mechanikerin als Frau, die mit dem, was er beruflich macht, immer weniger einverstanden ist.
Bewertung: Die Idee, die Dritte Welt als völliges Spekulationsobjekt darzustellen, stellt eine Zuspitzung der heutigen Weltlage dar, die man als logische Fortentwicklung ansehen kann, aber nicht muss. Interessant ist sie in jedem Fall, auch wenn sie leider nicht sehr detailliert ausgeführt wird. Innovativ ist auch die Idee der Ausschreibung per Autorennen, wobei völlig unklar ist, warum ein klar denkender Mensch bei der Auswahl seines Finanzberaters einen guten Rennfahrer statt eines guten Managers bevorzugen würde. Die im Roman dafür gegebene Erklärung ist nicht wirklich stimmig. Dadurch wird dem Roman in gewisser Weise der Boden entzogen, was sich aber beim Lesen ausblenden lässt.
Faulkner als Protagonist ist zwar angeblich von seinem Job sowohl fasziniert als auch abgestoßen, doch wird dieses dem Leser nicht wirklich überzeugend vermittelt, sondern äußert sich vor allem darin, dass er mal die eine und mal die andere Meinung vertritt. Ein wirklicher Zwiespalt Faulkners wird dadurch nicht vermittelt, er erscheint nur als im Grunde überzeugter, aber manchmal zweifelnder Karriererist. Am besten ist der Roman dann, wenn er eindringlich vermittelt, welches Gefühl der Macht die Manager haben und was sie sich alles leisten können, ohne dass sie belangt werden.
Fazit: Wenn man den Kapitalismus und die Globalisierung für „das Böse“ hält, ist man hier richtig bedient. Aber auch alle anderen können sich an den durchaus vorhandenen Vorzügen des Buches erfreuen, verpassen aber auch keine Erkenntnisse, wenn sie stattdessen an der Börse investieren und dabei darüber nachdenken, welche Methoden „ihr“ Unternehmen in Dritte Welt Ländern anwendet, um Profit zu erzielen.