Serie/Reihe: ~ Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
England, Ende des 19. Jahrhundert. Die Londoner Gesellschaft findet, ebenso wie überall sonst auf der Welt, großen Gefallen an den Darbietungen der Zauberer, die auf der Bühne ihre Tricks vorführen. Die beiden besten sind Alfred Bordon und Rupert Angier, die sich in einer jahrzehntelangen Fehde zu immer neuen Meisterleistungen anstacheln und ständig versuchen, vor Publikum die Tricks des anderen zu entlarven. So überrascht es keineswegs, dass die Fehde langsam aber sicher ein böses Ende nehmen muss; doch dieses ist für beide Zauberer ganz anders, als sie es sich je erwartet hätten.
Christopher Priests Roman wurde jüngst in hervorragender Weise verfilmt, auch wenn das Drehbuch zum Film verständlicherweise ganz anders war. Warum? Nun, das Buch teilt sich in drei Teile auf: eine Biographie von Alfred Bordon, ein Tagebuch von Rupert Angier und eine Rahmenhandlung, die beide Elemente verbindet, aber auch noch eine ergänzende Geschichte erzählt, die in der heutigen Zeit spielt. Es ist klar, dass man den Stoff so nie hätte verfilmen können, doch im Buch macht alles Sinn. Man liest die Position der beiden Kontrahenten, und man kann beide verstehen. Vieles aber ergibt erst einen Sinn, wenn man nach Bordons Biographie auch Rupert Angiers Tagebuch gelesen hat. Man schlüpft als Leser sozusagen in die Rolle eines Detektivs, der herausfinden soll, was damals um die Jahrhundertwende tatsächlich vorgefallen ist.
Die vorhandenen gelegentlichen Längen des Romans machen den positiven Gesamteindruck aber nicht zunichte. Der Roman ist spannend und fußt auf einer sehr genialen Grundidee, die konsequent verfolgt wird. Der Film - ich will ihn noch einmal zitieren - zeigt auf, was der Autor noch hätte besser machen können, aber das Ergebnis ist sehr gelungen. Und nebenbei erfährt man auch viel über Zauberei. Natürlich wird kein Geheimnis verraten, aber Priest schreibt so, als ob er sich intensiver mit diesem Thema beschäftigt hätte und sehr wohl wisse, über was er schrieb. 7 von 10 Punkten.
Anmerkung: Der Roman wurde unter dem Titel: Das Kabinett des Magiers zum ersten Mal auf Deutsch veröffentlicht.
Christopher Priests Roman wurde jüngst in hervorragender Weise verfilmt, auch wenn das Drehbuch zum Film verständlicherweise ganz anders war. Warum? Nun, das Buch teilt sich in drei Teile auf: eine Biographie von Alfred Bordon, ein Tagebuch von Rupert Angier und eine Rahmenhandlung, die beide Elemente verbindet, aber auch noch eine ergänzende Geschichte erzählt, die in der heutigen Zeit spielt. Es ist klar, dass man den Stoff so nie hätte verfilmen können, doch im Buch macht alles Sinn. Man liest die Position der beiden Kontrahenten, und man kann beide verstehen. Vieles aber ergibt erst einen Sinn, wenn man nach Bordons Biographie auch Rupert Angiers Tagebuch gelesen hat. Man schlüpft als Leser sozusagen in die Rolle eines Detektivs, der herausfinden soll, was damals um die Jahrhundertwende tatsächlich vorgefallen ist.
Die vorhandenen gelegentlichen Längen des Romans machen den positiven Gesamteindruck aber nicht zunichte. Der Roman ist spannend und fußt auf einer sehr genialen Grundidee, die konsequent verfolgt wird. Der Film - ich will ihn noch einmal zitieren - zeigt auf, was der Autor noch hätte besser machen können, aber das Ergebnis ist sehr gelungen. Und nebenbei erfährt man auch viel über Zauberei. Natürlich wird kein Geheimnis verraten, aber Priest schreibt so, als ob er sich intensiver mit diesem Thema beschäftigt hätte und sehr wohl wisse, über was er schrieb. 7 von 10 Punkten.
Anmerkung: Der Roman wurde unter dem Titel: Das Kabinett des Magiers zum ersten Mal auf Deutsch veröffentlicht.