Reihe: Der Preis der Sterne, Band 2
Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Beka Rosselin-Metadi ist jemand, der sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt. Wenn man ihr jedoch einen Freifahrtschein zur Hölle mit dem kostenlosen Übergang vom Leben zum Tod anbietet, ist sie weder amüsiert noch daran interessiert. Im Gegenteil, sie kann sehr nachtragend sein. So hat sie noch eine Rechnung mit den Attentätern offen, die ihre Mutter ermordet haben und es vorzogen, sich einer Bestrafung durch Flucht zu entziehen. Nun ist einer dieser Attentäter über die Grenze geflohen und wähnt sich bei den verfeindeten Magelords in einer (zugegeben trügerischen) Sicherheit. Beka Rosselin-Metadi zeichnet sich jedoch durch ein gewisses Maß an Hartnäckigkeit aus. Mutig verlässt sie vertraute Gebiete und folgt dem Attentäter hinter die feindlichen Linien. Ihr kleiner Frachter, ausgestattet mit einigen kleinen, fast unwesentlichen Verbesserungen namens Warhammer, leistet ihr dabei gute Dienste. Mit ihrem Copiloten Nyls Jessan fliegt sie hinter dem Mörder her. Nach und nach ergibt sich für Beka jedoch ein ganz neues Bild der Lage. Es stellt sich für sie heraus, dass die Ränkespiele und Verschwörungen ein größeres Ausmaß besitzen. Als Beka klar wird, was auf sie - und nicht nur sie - zukommt, muss sie eine Warnung loswerden. Und wer ist dazu besser geeignet als Empfänger als der eigene Vater, General Jos Metadi?
In der Fortsetzung zu Der Preis der Sterne: Die Kommandantin legen die beiden Autoren bei der Space Opera mit Military-SF-Einschlag noch ein wenig an Tempo zu. Die Handlung wird schneller und spannender. In diesem Folgeroman lassen es die Autoren nicht etwa ruhig angehen, um dann erst im dritten Buch zum großen Endschlag gegen die Feinde der Handlungsträger auszuholen, vielmehr wird die Handlung weiter vorangetrieben. Die Figuren, die die Haupthandlung ausmachen, wurden sehr gut dargestellt und man fühlt sich sofort mitten im Geschehen. Dabei ist es aber nicht unbedingt Beka, die sich besonders in den Vordergrund drängt, sondern eher Nyls Jessan wird für den Rezensent zur wichtigsten Identifikationsfigur. Die Charaktere sind gut gezeichnet und wirken sehr wirklichkeitsnah. Die britische Erstauflage erschien vor fast zwanzig Jahren, 1993. Da sonst alles Mögliche übersetzt wird, fragt man sich: Wie konnte die Geschichte dem deutschen Markt so lange vorenthalten werden? Neben den beiden Schiffsmitgliedern der Warhammer finden sich in Bekas Familie noch ihre Brüder und natürlich ihr Vater; auch sie dominieren Teile der Handlung. Ein wenig störend ist für mich die Nähe zu Star Wars, aber ansonsten ist die Reihe sehr unterhaltsam. Hoffen wir, dass Blanvalet weitere Bücher des Autorenduos veröffentlicht.