Reihe: Predator |
Für Dutch Schaefer und seine Männer sieht alles nach einem Routineeinsatz aus. Sein Auftrag lautet, ein Regierungsmitglied aus einer mittelamerikanischen Krisenregion zu holen und in Sicherheit zu bringen. Dazu stößt der Geheimdienstmann Dillon zu seinem Team, den Schaefer von früher kennt. Dieser verschweigt, dass es eigentlich um eine Black Ops geht, bei der Informationen des Gegners eingesammelt werden. Die Sache mit dem Regierungsmitglied war nur eine Coverstory, da die Einheit von Dutch solche Operationen normalerweise nicht durchführt. Nach getaner Arbeit macht sich die Truppe auf den Rückweg zu ihrem Abholpunkt. Mit im Gepäck auch eine Gefangene, die Dillon später verhören will. Doch der Weg nach Hause gestaltet sich schwierig, denn im Dschungel erwartet sie ein Wesen, das es auf die Elitesoldaten abgesehen hat. Ein Wesen, für das die Jagd alles ist ...
Als PREADATOR 1987 in die Kinos kam, ahnte niemand, welche Auswirkungen der Film in den nächsten Jahren haben würde. Nachdem sich Arnold Schwarzenegger mit James Camerons THE TERMINATOR als Actionstar etabliert hatte, begann er eine Zusammenarbeit mir Produzent Joel Silver (MATRIX, SHERLOCK HOLMES), die sich über mehrere Filme erstrecken sollte. Dabei handelte es sich stets um Actionvehikel, aus denen PREDATOR besonders hervorsticht. Nach dem Drehbuch der damaligen Neulinge Jim und John Thomas entstand unter der Regie von John McTiernan (DIE HARD) ein Actionfilm mit eindeutigen SF-Elementen, der einer neuen Genremischung auf die Sprünge helfen sollte: dem SF-Action-Film.
Was wie ein durchschnittlicher Söldnerfilm aus den 80ern beginnt, entwickelt sich schnell zu einer Hetzjagd, bei der Arnold Schwarzenegger und seine Männer die Rollen tauschen und selbst zu den Gejagten werden. Ihnen gegenüber steht ein außerirdisches Wesen von einer Macht, der kaum etwas entgegenzusetzen ist: Die perfekte Kampfmaschine, für die die Jagd den ultimativen Kick darstellt.
Dabei standen die Dreharbeiten unter keinem besonders guten Stern. Schon im Vorfeld gab es Schwierigkeiten mit einem der Hauptdarsteller, dem sein Erfolg zu Kopf stieg. Ursprünglich sollte Jean-Claude van Damme als Schwarzeneggers Gegner fungieren, doch seine Allüren führten dazu, dass man auf den Belgier verzichtete. Auch die ersten Aufnahmen mit dem eigentlichen Namensgeber des Films gestalteten sich als fast unmöglich. Der Prädator selbst wirkte nicht realistisch genug, da sich das Kostüm als wenig filmtauglich erwies. Mit Stan Winston heuerte man einen neuen Mann an, um dem Monster eine Gestalt zu geben. Tatsächlich entwarf Winston seinen Prädator im Verlauf der Dreharbeiten zu ALIENS, wobei, wenn man der Legende glauben darf, auch James Cameron einige Ideen für die Gestaltung des Außerirdischen lieferte.
Aber auch wenn die Dreharbeiten etwas chaotisch verliefen,wurde das Endergebnis ein Hit auf der Leinwand und gilt heute als einer der großen Klassiker des Genres. Immerhin zog PREDATOR eine mehr oder weniger gelungene Fortsetzung nach sich und das Monster trat zusammen mit dem legendären ALIEN in zwei eher unterirdischen Filmen auf.
Auch in Deutschland besitzt der Film den Klassikerstatus, auch wenn er bis zum Jahr 2010 indiziert war. Im Schatten des Kinostarts von PREDATORS ließ 20th Century Fox den Film erneut von der FSK prüfen, um die Weichen für eine aufwändige Blut-ray-Veröffentlichung zu setzen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. PREDATOR bekam nun das FSK-Ab-16-Siegel und konnte nun ungeschnitten neu veröffentlicht werden. Ähnlich wie NIGHTMARE ON ELM STREET, THE THING oder DIRTY HARRY konnte man sich so nun ein völlig neues Publikum erschließen.
Sowohl von PREDATOR als auch von PREDATOR 2 gab es bereits Blu-ray-Veröffentlichungen, deren Qualität allerdings etwas fragwürdig war. Nach der neuen Altersfreigabe für PREDATOR stand der Veröffentlichung der Ultimate Hunter Edition nichts mehr im Wege.
PREDATOR wurde einer aufwändigen Restauration unterzogen, die sehr eindrucksvoll zeigt, wie man teilweise den Einsatz von digitalen Filtern übertreiben kann. Der Transfer beeindruckt in den Dschungelszenen mit sehr kräftigen Farben, einem gutem Kontrast und einer Schärfe, die für einen Film dieses Alters bemerkenswert ist. Allerdings ist an einigen Stellen der Einsatz von digitalen Rauschfiltern deutlich erkennbar. So wirkt beispielsweise das Gesicht von Carl Weathers (Dillon) in einigen Szenen mehr wie eine aalglatte Wachspuppe, der einiges an Textur fehlt. Hier hat man es ein wenig übertrieben. Dennoch kann das Bild für einen 25 Jahre alten Film auf ganzer Linie überzeugen.
Die deutsche Tonspur liegt in DTS vor, wirkt insgesamt sehr ausgewogen und gut abgemischt, ist aber auch etwas leise geraten. Die Dialoge sind verständlich und es wird auch eine gewisse Räumlichkeit geboten. Wenn man allerdings richtigen Budenzauber mit dem Streifen veranstalten will, dann sollte man jedoch auf die englische DTS-HD-Master-Audio-Spur zurückgreifen. Diese bietet eine wesentlich höhere Dynamik als ihr deutsches Pendant und wirkt dagegen richtig brachial. Hier ist auch die Abmischung zwischen Sprache, Effekte und Musik wesentlich ausgewogener.
Die Extras wurden zu 90 % von der alten Doppel-DVD übernommen, was kein Verbrechen ist. Hier wurde bereits der Entstehungsprozess des Films erschöpfend abgedeckt, wobei man mit Hilfe von 10 Featurettes einen tiefen Einblick in PREDATOR bekommt. Hinzugekommen sind Blicke auf PREDATORS, ein weiterer Audiokommentar und Interviews mit Producer John Davis sowie Robert Rodriguez und Nimrod Antal, die für PREDATORS verantwortlich zeigen. Interessanterweise geht Rodriquez dabei auch auf sein Drehbuch für PREDATOR 3 aus dem Jahr 1994 ein, das damals nicht realisiert wurde und mit Arnold Schwarzenegger verfilmt werden sollte. Viele Elemente aus diesem alten Drehbuch sind auch in der Rodriquez-Produktion, die im Sommer 2010 in den Kinos anlief, zu finden. Zwei Trailer und zwei Fotogalerien schließen die interessanten Extras ab.
John McTiernan schuf mit PREDATOR einen der großen Actionklassiker der 80er Jahre, die auch heute noch Bestand haben. Der Film selbst wirkt keine Sekunde lächerlich, sondern hat nichts von seinem Flair verloren. Außerdem diente der Film auch als Karriereschub für einige seiner Beteiligten. Arnold Schwarzenegger entwickelte sich zu einem der größten Actionstars, Produzent Joel Silver schuf mit der MATRIX-Trilogie, V FOR VENDETTA oder SHERLOCK HOLMES weitere beeindruckende Filme und Regisseur John McTiernan erschuf 1988 mit DIE HARD den ersten großen Sommerblockbuster, der eine Tradition begründete, die bis heute die Hollywoodstudios über Wasser hält.
Die technische Umsetzung des ungeschnittenen Film weiß zu beeindrucken, auch wenn sie nicht ganz hundertprozentig ist. Aber für sein Alter macht PREDATOR auf Blu-ray eine sehr gute Figur. Ein Klassiker, der in keiner guten Filmsammlung fehlen dürfte.