Serie: Perry Rhodan, 36.Zyklus: Stardust Eine Besprechung / Rezension von Alfred Kruse |
An Bord der Jules Verne versucht Atlan eine Sonnentransmitterverbindung nach Andromeda aufzubauen.
"Das erwähnte Dadion-Trio, seinerzeit im 76. Tammanium der Lemurer gelegen, war in einer Dunkelwolke versteckt. Das 3,8 Lichtjahre durchmessende Gebilde gehörte zu einer Ballung von 1327 Sternen in einem Gebiet von 33 Lichtjahren Durchmesser. Es war Teil der aus dem Hyperkokon materialisierten, 1400 Lichtjahre großen und sechs Millionen Sonnen umfassenden Jykarila-Ballung." [1]
"Es ist ein Dreiersystem auf genau der gleichen Umlaufbahn und in genau gleicher, konstant bleibender Sonnenentfernung von sechshundertzwanzig Millionen Kilometern. Die Position der drei Synchronwelten, wie man auch sagt, ist identisch mit den Eckpunkten eines gleichschenkligen Dreiecks. Die Jahreszeiten auf den Planeten ändern sich nie, da keine Achsenneigung besteht und die Umlaufbahnen ideal kreisförmig sind. Das Temperaturmittel beträgt nach ihren irdischen Werten etwa vierunddreißig Grad Celsius." [2]
"Der Trafitron-Sublicht-Antrieb, kurz TS-Antrieb oder TS-Beschleunigung, lieferte sagenhafte 1450 Kilometer pro Sekundenquadrat. Der Flug aus dem Stand auf eine Endgeschwindigkeit von 25 Prozent der Lichtgeschwindigkeit erforderte 52 Sekunden Bordzeit; in dieser Zeit wurde eine Strecke von knapp zwei Millionen Kilometern zurückgelegt." [3]
"Sir, ich habe die Ehre, Ihnen den ersten terranischen Serienneubau der GALAXIS-Klasse vorstellen zu dürfen. Die offizielle Bezeichnung lautet ULTRA-Schlachtschiff. Die CREST besitzt drei Kalupkonverter in neuer Kompaktbauweise. Jeder Konverter ist stark genug, um das Schiff mit millionenfacher Lichtgeschwindigkeit durch den Linearraum zu bringen. Reichweite pro Einheit vierhunderttausend Lichtjahre, zusammen einskommazwei Millionen Lichtjahre." [4]
Rainer Castor auf den Spuren von K. H. Scheer. Genauso technikverliebt und fasziniert von großen Zahlen, legt er einen Atlan-Roman hin, der die letzten Jahre seit dem Abzug der Terminalen Kolonne im Zeitraffer als Rückblenden darstellt. Während nämlich die Zitate [1] und [3] dem aktuellem Castor-Roman entnommen sind, stammt [2] aus PR 39 (K. H. Scheer: "Die Welt der drei Planeten", beschrieben wird das Arkon-System) und [4] aus PR 250 (K. H. Scheer: Die sechste Epoche). Die Ähnlichkeit der Darstellung ist frappierend.
Ebenso frappierend für mich ist die Darstellung von Atlan, die Castor hier in ganz eigener Art und Weise schildert. Dabei harmoniert seine Darstellung mit früheren Beschreibungen von Kneifel oder Scheer, ist dabei trotzdem typisch Castorsch und deutlich differenzierter, viel weniger plakativ als andere Schilderungen. Castor gelingt der Spagat zwischen einem allein aus seiner Lebenserfahrung heraus hochkomplexen Unsterblichen und der Action-Grundidee eines jeden Atlan-Romans. Dabei vermeidet er in keinster Weise Standard-Atlan-Klischees, sondern benutzt sie kurz, ohne darauf rumzureiten. Insgesamt hat mir dieser Roman besser gefallen als die neueren Sachen von Hans Kneifel, die ich gelesen habe, und das, obwohl ich Atlan- und Kneifel-Fan bin. Ich bin einmal auf weitere Castor-Romane gespannt.