Reihe: Virga, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Hayden Griffins Welt ist geprägt von Weite und Schwerelosigkeit. In einer Sphäre von vollkommener Dunkelheit werden die Asteroiden nur von künstlichen Sonnen beschienen. Licht ist Macht und am mächtigsten ist der Slipstream-Schwarm. Als Haydens Eltern für ihre Welt Aerie - eine Ansammlung großer Materiebrocken - eine Kunstsonne konstruieren, schlägt die Armada des Slipstream mit voller Härte zu, um die Abhängigkeit von Aerie von der Slipstream-Sonne auch für die Zukunft zu sichern. Bei der Explosion der Kunstsonne sterben sowohl Haydens Eltern als auch ein großer Teil der Kampfflotte des Feindes. Hayden jedoch hat den Verantwortlichen Rache geschworen, als er aber endlich in der Position ist, seine Rache zu vollstrecken, muss er erkennen, dass Aerie und der Slipstream einer viel größeren Gefahr begegnen müssen.
Karl Schroeders Weltenentwurf ist interessant und stellt eine Mischung aus Steampunk und Fantasy dar. In der mit Luft gefüllten Leere ziehen schwerelos fliegende Schiffe ihre Runden und Gravitation ist eine Ware, die teuer bezahlt werden will. Nur allmählich erfährt der Leser mehr über diese Welt. Dies ist kein Wunder, denn den meisten Bewohnern der Virga-Sphäre ist die Struktur ihrer Welt nicht bewusst. Vor diesem Hintergrund inszeniert der Autor eine sehr actionreiche Geschichte mit vielen tollen Details. Doch man merkt auch, dass der Autor sich mit diesem Thema eher an ein jüngeres Publikum wendet und manchmal es etwas an Tiefgang mangeln lässt. Wie auch immer: Die Geschichte um Hayden Griffin liest sich recht frisch und enthält auch einige neue Ideen. Der Roman ist Auftakt einer Reihe und man wird sehen, ob die ein SF- oder Fantasy-Zyklus wird. Vielleicht aber lässt der Autor seine Geschichte auch weiterhin zwischen den beiden Genres pendeln. Abschließend kann man sagen, dass mehr Tiefgang wünschenswert gewesen wäre, doch das Szenario durchaus ansprechend war und Lust auf die Fortsetzungen machte. Hayden Griffin ist ein gelungener Protagonist, doch der Autor muss in den Folgebänden etwas zulegen, um die Leser bei der Stange zu halten.
7 von 10 Punkten wegen der vielen originellen Ideen.