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Titel: Tod aus dem All Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Als ich das Buch in die Hand nahm, dachte ich, einen Katastrophenroman in der Hand zu halten. Ich hoffte nach der Glanzzeit Ende der 1970er und beginnenden 1980er Jahre neue Ansätze vorzufinden. Die Erzählung fängt auch spannend an, obwohl man das vom Zähneputzen ja nicht immer sagen kann. Doch nach dem ersten Kapitel endete sie recht abrupt.
Mit den nächsten Seiten wurde mir klar, die Welt geht unter. Zwar nicht morgen und auch nicht 2012 (wie in dem Mayakalender, in dem das jedoch gar nicht steht). Aber sie geht unter. Ich glaube, an der Premiere werde ich nicht teilnehmen. Eine Zugabe wird es aber nicht geben. Auf welche Art und Weise der Untergang stattfinden wird, weil uns ein feindlich gesinntes Universum unverschämterweise nach dem Leben trachtet, ist ungewiss. Dabei lassen wir mal die bösen schleimigen, tentakelbewährten außerirdischen Lebensformen außer Acht. Die Botschaft des ausgebildeten Astronomen Philip Plait lautet ganz einfach: Es geschieht auf die eine oder andere Weise auf natürliche Art. Auch die Vernichtung des dritten Planeten dieses Sonnensystems durch den Virus Mensch lassen wir einfach mal unberücksichtigt. Meine Theorie ist ja, dass der Mensch das bereits mit dem Planeten durchführte, der jetzt nur noch als Asteroidengürtel um die Sonne kreist. Diese Asteroiden wären zum Beispiel ein mögliches Szenario. Welche kosmischen Kräfte uns ereilen könnten, breitet Philip Plait kundig, doch mit leicht erhobenem Zeigefinger vor dem Leser aus. In den unterschiedlichsten Hollywoodfilmen und jeder Menge Romane und Kurzgeschichten rasen Asteroiden auf die Erde zu, bleibt die Erde stehen, gibt es Klimakatastrophen - mal eine Wüste, dann ein Eisplanet - oder gar der Mond fällt vom Himmel. In den wenigsten Fällen kann der Mensch etwas gegen die Katastrophen unternehmen. Ein großer Felsbrocken löschte fast alles Leben aus, als er vor etwa 65 Millionen Jahren in den Golf von Mexiko stürzte. Eine Wiederholung wäre durchaus möglich. Die Chance ist zwar gering, aber nicht auszuschließen. Im Fall eines Asteroiden-Einschlags ist Philip Plait jedoch der Meinung, man könnte durchaus etwas unternehmen. Zwar nicht unbedingt mit alten Astronauten in einem Shuttle, aber immerhin, eine Möglichkeit. Voraussetzung: Man muss ihn nur rechtzeitig genug entdecken. Das ist die Crux dabei. Das geht nicht so einfach. Denn den anderen Gefahren, die das Weltall für uns bereit hält, kann man nicht so einfach begegnen, wenn sie uns begegnen. Dem Resultat, so hält uns der Autor ungeschminkt vor, sind wir schutzlos ausgeliefert. Einer Sonneneruption etwa. Oder einem Schwarzen Loch. Ohne jetzt für eine Fernsehsendung Werbung zu machen, sei mir der Hinweis auf nano erlaubt, täglich auf 3sat. Dort werden solche Themen immer mal aufgegriffen.
Philip Plait stellt dem Leser ein Schlamassel nach dem anderen vor, bohrt in der Wunde der Panikmache und lacht sich heimlich ins Fäustchen, wenn dem Leser der Schweiß von der Stirn perlt. Dabei stellt der Astronom klar, die meisten Menschen werden an diesen Untergangsszenarien nicht persönlich teilnehmen. Es geht nicht darum ob, sondern nur wann das Unglück über den einsamen Planeten im Randbereich der Milchstraße hereinbrechen wird.
Das Buch stellt auf unterhaltsame Weise die neuesten astronomischen Erkenntnisse dar. In jedem Fall empfehle ich das unterhaltsame Sachbuch jedem Leser und jeder Leserin jeden Alters.