Titel: Phainomenon Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Chris Moore Schon seit Jahren wird die Sichtung eines unbekannten Flugobjektes durch die verschiedensten Staatsorgane verfolgt. Als das unbekannte Flugobjekt schließlich wieder einmal gesichtet wird, verfolgen amerikanische Spezialeinheiten das Objekt, nur um es im erdnahen Orbit zu verlieren. Dabei wurde die Verfolgung erst ermöglicht durch die Entführung eines älteren Ehepaares, dessen Handy immer noch sendete.
Das Space Shuttle Intrepid befindet sich aus dem Orbit, von der internationalen Raumstation kommend, auf dem Rückflug zur Erde. Das geheimnisvolle Flugobjekt gleicht seine eigene Geschwindigkeit dem Space Shuttle an. Die internationale Besatzung unter Kommandant DeHaney erhält von der Bodenstation in Houston den Auftrag, einen Kontakt mit dem fremden Raumschiff aufzunehmen und es zu erforschen. Ihnen gelingt es sogar, das UFO zu betreten, während es weiterhin neben dem Shuttle fliegt. Kurz darauf verschwindet das UFO mitsamt dem Shuttle und der Besatzung, und die Astronauten finden sich in der Vergangenheit der Erde wieder, in einem Dauerregen.
Gerade werden die ägyptischen Pyramiden - sehr zur Überraschung der Astronauten - 5000 Jahre eher als bisher vermutet erbaut. Den Bau beaufsichtigt ein kauziger Deutscher, der dem Riesen, der aus dem UFO steigt, untersteht. Belvedere, so nennt er sich selbst, verfolgt damit einen ganz bestimmten Plan. Da der Restbesatzung des Shuttles so langsam der Sauerstoff ausgeht, entschließen sie sich, ebenfalls zu landen, und damit lösen sie die wichtigsten Ereignisse aus, die dem Plan Belvederes entsprechen.
Deutsche Autoren, die sich mit Zukunftserzählungen befassen, lese ich immer wieder gern. Vor allem in den letzten Jahren zeigte es sich, dass Deutschland nicht unbedingt auf amerikanischen Schund zurückgreifen muss. Da gibt es Romane und Erzählungen aus deutschen Landen, die weitaus besser sind.
Gab es zum Vorgängerroman „Googol“ von H. D. Klein sehr unterschiedliche Meinungen, so bin ich sicher, werden sich hier noch mehr als beim Vorgänger die Geister scheiden. Während des Lesens von „Phainomenon“ dachte ich, das Buch habe Chancen auf den Kurd-Laßwitz-Preis als bester deutscher Roman; ich gelangte aber nach Abschluss der Lektüre zu einem anderen Schluss. Ausschlaggebend dafür war vor allem, dass Autor Klein sich am Beginn viel Zeit ließ, fast langweilig wurde und nur recht eindimensionale Personen beschrieb, zum Schluss aber irgendwie „hopplahopp“ zum Ende kommen wollte. Viele Elemente des Buches erinnern mich stark an die Fernsehserie „Stargate“, denn gerade dort wird Abenteuer-SF mit Elementen der altägyptischen Pharaonen und moderner Technik gemischt. Wie die „Goa’uld“ ist hier Belvedere der Böse. Seine Persönlichkeit zeigt erst spät, wie sie wirklich ist. Das Buch kann ich durchaus empfehlen, doch werden der langwierige erste Teil und der Umfang des Buches selbst einige Käufer abschrecken.
Phainomenon - die Rezension von Andreas Nordiek