| Titel: Perry Rhodan Sonderheft 1 |
Als der Kinofilm "Star Wars" in Deutschland zur Premiere anstand, war der Wirbel im Vorfeld natürlich groß. Der Pabel-Verlag nutzte die Gelegenheit, die erste Ausgabe eines SF-Magazins auf den Markt zu werfen, das in der ersten Ausgabe noch als " Sonderheft " firmierte. Heutzutage ist es gang und gebe, dass bei größeren Produktionen ganze Regale voller Sondertitel und Einzelausgaben zu den jeweiligen Kassenschlagern veröffentlicht werden - man denke nur an den Hype, der im Rahmen der Herr-der-Ringe-Trilogie vorherrschte. 1977 war sicherlich eine andere Zeit, der Pabel Verlag stellte mit dem, wenn auch nicht überragenden, Heft einen Fuß in die Türe und etablierte ein weiteres Mal ein deutsches SF-Magazin, das immerhin ein paar Jahre auf der Erde verweilte.
Im Inhalt finden sich hauptsächlich Beiträge zu "Star Wars" und drumherum - alles was mit Perry Rhodan zu tun hat, fällt doch eher spärlich aus und wirkt angesichts des übermächtigen "Krieg der Sterne" fast schon als Fremdkörper.
Natürlich werden zu Beginn die Hauptdarsteller des Filmes vorgestellt; darauf folgt ein längerer und durchaus interessanter Artikel über die Spezialeffekte von ILM, die in diesem Film verwendet werden. Noch interessanter jedoch ist eine Seite mit Abdrucken aus einem Storyboard mit Entwürfen - was ich so bislang nirgends gesehen habe. Das Interview mit George Lucas ist durchaus lesenswert, aus heutiger Sicht ist alles dort Gesagte mit Sicherheit schon mindestens mehrere Dutzend Male wiederholt worden. Der Artikel "Roboter sind die besseren Menschen" stellt die Frage, wo die Asimov'schen Robotergesetze in "Star Wars" geblieben sind und warum sie eigentlich dem Zuschauer nicht fehlen. Leider ist auch dieser Beitrag wie die meisten anderen nicht mit einem Verfassernamen gekennzeichnet. Etwa in der Mitte des Heftes taucht zum ersten Mal der Name " Perry " auf - auf der Humorseite werden jedoch keine Strips aus dem Rhodan -Universum gezeigt, sondern Bildchen aus dem eher recht flachhumorigen "Die kleinen grünen Männchen sind wieder da!" abgedruckt. Was darauf folgt, ist der sinnloseste Beitrag im Heft - fein säuberlich wird eine mehrseitige Inhaltsangabe des Filmes wiedergegeben - man kann es sich aussuchen, sie zu überblättern - und so den Großteil der zweiten Hälfte verschwendet zu haben - oder sie zu lesen und sich als Nicht-Kenner völlig den Spaß am Film zu verderben.
Die Aufzählung der "Besten Science Fiction Filme" ist durchaus representativ: Metropolis , Kampf der Welten, Metaluna 4 antwortet nicht , Alarm im Weltall , 2001 , Planet der Affen , "Barbarella", "Die phantastische Reise" und schließlich "Das Grüne Blut der Dämonen". Dass "Star Wars" selber freilich auch aufgeführt wurde, nährt den Verdacht, dass dieses Magazin kräftig gesponsort wurde...
Und nun - endlich Perry Rhodan : William Voltz schildert in einer Kurzgeschichte Perry Entdeckung auf einer terranischen Kolonie - ein kurzer und netter Zeitvertreib - und Jürgen Rudig zeigt zwei angeblich exklusive Risszeichnungen (Shift und Leichtes Raumschiff der Topsider), die ich aber meine, anderswo auch schon gesehen zu haben. Mit einem kurzen Beitrag, in dem die Verbindung zwischen "Flash Gordon" und "Star Wars" aufgezeigt wird, und einem Preisauschreiben ist das Heft auch schon wieder zu Ende.
Sehr leichte Kost wird hier angeboten - ich denke, das Heft ist nur interessant für jemanden, der noch nie den ersten Star-Wars-Film gesehen hat, aber voller Spannung und Aufregung ist und jede Information hierzu wie verrückt verschlingt. Aus heutiger Sicht ist das Magazin in weiten Strecken fad und nutzlos - nostalgischen Wert hat es allemal.