Vorgestellt von Ulrich Blode |
Perry Rhodan ist eine Serie, die seit ihrem Start im Jahr 1961 eine eigene Kosmologie entwickelte. Je länger die Serie andauerte, um so mehr neue Begriffe wurden erfunden, die das fiktive Universum erweiterten. Ab dem Heft 278 im Jahr 1967 enthielt jedes Perry Rhodan Heft eine Lexikonseite, das allgemeine naturwissenschaftliche und serientypische Begriffe enthielt.
Vor allem Heidrun Scheer und der Perry Rhodan Autor H. G. Ewers verfassten die Lexikonbeiträge. Als Ehefrau des Serieninitiators Karl-Herbert Scheer war Heidrun Scheer nahezu zwangsläufig in die Perry Rhodan Serie eingebunden. Und H. G. Ewers, dessen richtiger Name Horst Gehrmann lautet, hatte sich das naturwissenschaftliche Wissen als Lehrer einer Polytechnischen Oberschule in Halle angeeignet. H. G. Ewers floh 1961 aus der DDR und schrieb 1965 seinen ersten Perry Rhodan Roman.
Heiko Langhans beschreibt in der Scheer-Biographie, wie es zum ersten Perry Rhodan Lexikon kam. Im Sommer 1970 teilte der Verlagsredakteur Kurt Bernhardt mit, dass Karl-Herbert Scheer die bisherigen Lexikonbeiträge für eine Buchveröffentlichung zusammenfassen soll. Scheer, durch die Seriengestaltung überlastet, übertrug die Aufgabe Heidrun. Ewers schrieb Neueinträge für das geplante Lexikon und Heidrun Scheer sah die mehrere hundert Exposés durch. Beide schrieben Vorworte zum Lexikon. Dabei kürzte Heidrun ihren Namen mit H. Scheer ab, so dass ihre Mitautorenschaft leider auf den ersten Blick nicht ersichtlich war.
Anfang 1971 erschien das erste Lexikon zur Perry Rhodan Serie, ungefähr zeitgleich mit Band 500 der Serie, der im April 1971 erschien.
"Über 1000 Begriffe aus der Perry-Rhodan-Serie und aus verwandten Gebieten" steht auf dem Umschlag des Perry Rhodan Lexikons. Ungewöhnlich erscheint heute die Mischung aus Serienbegriffen und mathematischen bzw. naturwissenschaftlichen Begriffen (z. B. Raumtransporter, Radioastronomie, Planeten etc.), weil es damit kein reines Perry Rhodan Lexikon ist. Letztere geben den Wissensstand der damaligen Zeit wieder und es ist interessant nachzuschauen, was bis heute noch Gültigkeit hat. In dem zweibändigen Lexikon aus dem Jahr 1983 wird darauf hingewiesen, dass einige Begriffe unvollständig, falsch oder überhaupt nicht eingetragen waren. Das mindert die Leistung der Autoren keineswegs, die umfangreiches Datenmaterial in kurzer Zeit sichten mussten. Als Nachschlagewerk funktionierte es und bot wesentliche Informationen. Aus heutiger Sicht ist es eine historische Besonderheit der Perry Rhodan Serie. Es enthält außer den Texten auch Illustrationen von Johnny Bruck, Rudolf Zengerle, Ingolf Thaler und ein Foto des damals noch jungen Isaac Asimov. Als Nachlagewerk ist das Perry Rhodan Lexikon inzwischen überholt, aber dennoch wert sich damit zu befassen und als Sammlerstück zu besitzen.
1983 erschien ein zweibändiges und 1991 folgte ein fünfbändiges Lexikon. Mit einem weiteren ist nicht zu rechnen, weil der Arbeitsaufwand für die auf 2200 Romane angewachsene Heftserie zu groß geworden ist.
Perry Rhodan - Hauptmenü