Serie/Zyklus: Perry Rhodan-Autorenbibliothek, Band 5 Besprechung / Rezension von Ulrich Blode |
In der Reihe der Perry Rhodan Autorenbibliothek erscheinen unabhängige Geschichten, die verschiedene Themen aus der Serie aufgreifen. Quinto-Center von Susan Schwartz richtet seinen Blick auf die United Stars Organisation, einer Geheimorganisation.
Die Handlung spielt wenige Jahre nach dem Ende des Thoregon-Zyklus. Die Kadettin Lejure Maakame vom Planeten Rubin erlebt ihre Ausbildung im USO-Hauptquartier Quinto-Center, einem 62 Kilometer durchmessenden Asteroiden, als Auszeichnung und harte Prüfung für sich. Ihr Spezialgebiet ist die Nanotechnologie und als eine tödliche Seuche ausbricht ist sie eng in die Gegenmaßnahmen eingebunden. Die Wissenschaftler sehen sich jedoch ratlos und können das wütende Virus nicht eindämmen.
Michael Rhodan alias Roi Danton, der Chef der USO ist, bricht auf, um den Ara Zheobitt zu finden. Als medizinische Koryphäe kann nur noch Zheobitt helfen, aber er weigert sich zunächst hartnäckig Hilfe zu leisten. Rhodan muss ihn zwingen, denn Hunderttausende Leben stehen auf dem Spiel.
Während Rhodans Abwesenheit kommt es zu Tumulten zwischen Infizierten und Nichtinfizierten im Quinto-Center. Lejure muss ihren besten Freund töten, bevor dieser ein Notsignal absendet und damit den Standort des Hauptquartiers verrät. Und dann ist noch die Frage, wie das Virus nach Quinto-Center gelangen konnte. Und es kristallisiert sich heraus, dass nur ein Saboteur von innerhalb der Station in der Lage war den Angriff zu verüben.
Susan Schwartz schreibt überaus routiniert und elegant die Geschichte nieder. Langeweile kommt jedenfalls nicht auf. Ein Großteil des Romans wird aus der Sicht der Kadettin Lejure Makaam geschildert, die vom Planeten Rubin stammt. Damit greift Schwartz ein früheres Element der Serie auf, trat doch der damalige Freihändler Roi Danton mit den känguruhähnlichen Einwohnern Rubins in den 300er Heften in Kontakt. Leider vermenschlicht die Autorin den Charakter Lejures zu sehr und zeigt diesen nicht als außerirdische Person.
Ein weiteres Manko ist, dass die Besonderheiten der USO nicht aufgegriffen werden bzw. überhaupt die Organisation nicht als Ganzes näher betracht wird. Die United Stars Organisation stellt eine Art unabhängige Polizei- und Agentenorganisation dar, die unabhängig von allen anderen Imperien und Staatengebilden handelt und von diesen auch nicht anerkannt ist. Andererseits erscheint die USO manchmal im Roman als gewöhnliche Organisation oder Forschungsorganisation, bei der man Praktika absolvieren kann und nicht gefährlichen Aktivitäten nachgeht. Und Michael Rhodan macht sich nahezu alleine auf die Suche nach Zheobitt. Andere Möglichkeiten, z. B. durch die vielen tausend Agenten in der Galaxis, werden praktisch nicht vorgestellt.
Die interessante Charakterisierung der Handlungsträger gipfelt einmal in einer kurzen Passage über die Auswirkungen der Zellaktivatoren auf Gifte, so dass die Unsterblichen Genussmittel nicht genießen können, weil deren Wirkungen vom Zellkaktivator neutralisiert werden. Nebenbei sei angemerkt, dass Gifte oder auch Viren sehr wohl Zellaktivatorträger töten können, anders als im Roman behauptet. Schließlich braucht das lebensverlängernde Gerät erst eine, wenn auch nur geringe, Zeitspanne um auf die Bedrohung für den Körper des Trägers zu reagieren.
Die Schwächen des Romans liegen also im Detail. Einerseits ist das ärgerlich, andererseits kann man sich auch so gut unterhaltend fühlen. Als Leser folgt man der Kadettin Lejure und dem USO-Chef Michael Rhodan durch die gesamte spannende Handlung. Und trotz aller Bemühungen sterben letzten Endes einhunderttausend der USO-Angehörigen. Ein Verlust mit dem die Überlebenden erst einmal fertig werden müssen, weil sie nicht nur Kollegen sondern auch Freunde verloren.
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass wir es mit einem gelungenen Perry Rhodan Roman zu tun haben. Das Ende erscheint ein wenig vorhersehbar und einfach, berücksichtigt aber noch einmal die Perry Rhodan-Historie um Roi Danton.
Zu wünschen ist, dass sich zukünftige Beiträge in der Autorenbibliothek mit mutigeren Ideen verstärkt aus der Vielzahl der Perry Rhodan-Produkte hervorheben, wie es bereits zum Beispiel mit Robert Feldhoffs Grüße vom Sternenbiest in einer anderen Reihe geschah. Gerade abgeschlossene Romane, die sich keinem Fortsetzungszwang unterordnen müssen, bieten hierzu die Gelegenheit. Der Rastatter Pabel-Moewig Verlag tut auf jeden Fall gut daran die Autorenbibliothek weiterzuführen. Die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend.
Perry Rhodan-Autorenbibliothek - Übersicht
Perry Rhodan - Hauptmenü