Serie/Zyklus: Perry Rhodan - Andromeda Band 5 Besprechung / Rezension von Andreas Nordiek |
Eigentlich sollte ja Andreas Findig diesen Roman verfassen. Da er aber vor einigen Monaten als Autor aus der PR-Reihe erst einmal ausgestiegen ist (näheres hierzu auf seiner Homepage), musste ein Ersatz her. Dieser wurde in Frank Borsch, der bereits einige Romane zum PR-Universum verfasst hat, gefunden.
Sowohl die Maahks wie auch die Tefroder und alle andere Völker Andromedas sehen sich weiterhin einem übermächtigen Feind gegenüber. Militärisch können sie nicht gewinnen. Die Maahks erzielen mit ihrer Taktik der kleinen Nadelstiche weiterhin den einen oder anderen Sieg. Die Tefroder beschränken sich darauf ihre Köpfe unten zu halten und die Zustände im Raumsektor Jessytop eine gewisse Normalität zu geben. Klar ist beiden Völkern, dass sie auf Dauer den momentanen Status Quo nicht werden aufrecht erhalten können. Sobald der Gelbe Meister erwacht, werden die Welten der Maahks wie auch der Raumsektor Jessytop nicht mehr sicher sein. Letztlich ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann die Völker Andromedas komplett unterworfen sind.
Auch Perry Rhodan ist klar, dass er nur noch wenige Tage hat, um entscheidend gegen den Gelben Meister vorgehen zu können. Deshalb nutzt er die erste sich bietende Gelegenheit, um mehr über die Pläne des Gelben Meisters in Erfahrung zu bringen. Auf Tefrod begibt er sich deshalb in eine Gefahr, die ihm fast das Leben kostet. Denn nicht nur sein eigenes Verhalten hätte fast zu seinem Ende beigetragen, auch Takegath, der ihn auf Tefrod aufspürt, ist ein ernstzunehmender Gegner.
Letztlich kann die Besatzung der JOURNEE froh sein, dass sie nur mit geringen Verlusten von Tefrod fliehen kann. Die gewonnenen Erkenntnisse erweisen sich als wenig nützlich. Immerhin wurde Takegath und seine Mannschaft vernichtet, was insgesamt gesehen aber auch kein Vorteil ist.
So stehen die Verbündeten am Ende mit mehr oder weniger leeren Händen dar. Weit schlimmer wiegt dann die Erkenntnis, dass der Gegner doch nicht völlig unbekannt ist. Die SOL hatte vor 18 Millionen Jahren bereits Kontakt zu seinen damaligen Helfern, den Mudänen. Weit in Vergangenheit musste die Besatzung der SOL hilflos mit ansehen, wie die negative Superintelligenz K'UHGAR eine ganze Galaxis unterjochte. Obwohl Perry Rhodan nicht persönlich das Wirken der Mudänen mitverfolgen konnte, ist er über die damaligen Geschehnisse soweit informiert, dass ihm bewusst wird mit was für einen Gegner er es hier zu tun hat.
Natürlich wird K'UHGAR im abschließenden Roman besiegt werden und Andromeda seine Freiheit wiedererlangen, gar keine Frage. Aber muss es immer ein höheres Wesen sein, auf welches die Helden treffen? Momentan scheint innerhalb jeder Serie des PR-Kosmos eine höhere Macht als Gegner präsentiert zu werden. Selbst Atlan scheint es im Centauri-Zyklus mit Kosmokraten bzw. ihren Dienern zu tun zu haben. Muss in dieser Fülle wirklich sein? Können die Verantwortlichen nicht einfach mal Gegner präsentieren, die den Galaktikern ebenbürtig erscheinen. Warum baut man nicht mehr auf Krimihandlungen, sondern verfällt ständig in diese Gigantomanie??
Sollte es tatsächlich eine Fortsetzung der Andromeda-Taschenbücher geben, dann würde ich mir wünschen, wenn die Galaktiker ein wenig handfestere Gegner bekämen. Bei mir entsteht langsam der Eindruck, dass die Verantwortlichen (Frick, Feldhoff, Castor, Anton) auf zu vielen Hochzeiten tanzen und dies mit einem einzigen Tanzschritt. Scheinbar sind alle aufgrund der Vielzahl der Publikationen am Limit angelangt und darüber hinaus, so dass innovativere Konzepte Mangelware sind.
Kommen wir aber zum vorliegenden Roman zurück. Für die Gesamthandlung kann der Autor Frank Borsch ja nichts, sondern er setzt die Vorgaben aus dem Expose lediglich in seinem Roman um. Dies gelingt ihm aus meiner Sicht recht gut. Die verschiedenen Handlungsfäden werden abwechselnd präsentiert und zum Schluss hin zusammengeführt. Die einzelnen Figuren sind gut dargestellt. Ich persönlich hätte mir gewünscht, wenn Borsch die Gorthazi ein wenig ausführlicher dargestellt hätte. So bleiben sie als tumbe Erfüllungsgehilfen dem Leser im Gedächtnis, wobei sie sicherlich über mehr Möglichkeiten verfügen dürften. Schließlich wird es auch bei diesem Volk eine Hierarchie geben. Die Motivation des Virth hätte ich mir noch ein wenig ausführlicher dargestellt gewünscht. Dessen Abgang kommt doch recht schnell.
Die Figur Masquin dagegen halte ich persönlich für den besten Charakter des Romans. Am Ende verliert er zwar einiges von seiner Eigenständigkeit, da dann wieder Perry Rhodan im Vordergrund steht, insgesamt gesehen gefiel mir aber der Blickwinkel aus dem die Geschehnisse auf Tefrod dem Leser näher gebracht wurden.
Na also, es geht doch. Mit dem vorliegenden Roman hat Frank Borsch einen überaus lesenswerten PR-Roman verfasst, der mit persönlich weitaus besser gefallen hat als der von Frank Böhmert. Dies liegt sicherlich nicht daran, dass Der Schattenspiegel über mehr Actionelemente verfügt, sondern aus meiner Sicht sind es die Charakterisierungen. In solch einer Form hoffe ich mehr von Frank Borsch lesen zu können.
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