Serie / Zyklus: Perry Rhodan - Andromeda | |
Lfd. Nummer: 3 | |
Titel: Der schwerelose Zug | |
Autor: Leo Lukas | |
Verlag: Wilhelm Heyne Verlag | |
Titelbild: ~ | |
Erscheinungsdatum: ~ | |
Besprechung / Rezension von Reinhard Zens |
Ohne den Herren Anton und Haensel zu nahe treten zu wollen, deren Bände bereits Gegenstand meiner vernichtenden Kritik wurden (beide sind sehr wohl erfahrene Heftroman- und Taschenbuchautoren), aber ihre Werke sind nicht gerade geeignet, aus einem PR-Embryo wie mir einen begeisterten Anhänger zu machen. Zu gigantisch, zu technisch, zu kalt.
Anders Leo Lukas. Der erfahrene Kabarettist, sehr vertraut mit Wortspielen und Pointen, lässt selbst Perry Rhodan, der in den ersten zwei Bänden mehr an ein Götzenbild als an einen Menschen erinnerte, wieder 3000 Jahre jünger aussehen. Alles wirkt - lockerer. Weniger verkrampft.
Lukas schafft es, die Handlung spannend, streckenweise humorvoll und streckenweise auch horrormäßig zu gestalten und voranzutreiben.
Schon der Prolog, wo ein Kopfgeldjäger des Meisters behauptet: "Ich habe Perry Rhoden mit bloßen Händen getötet!". Ha, da macht das Weiterlesen Spaß! Das ist Nektar in den Gehirnwindungen eines jeden, der schon einmal vor einem Entwurf zu einer Story gesessen hat und sich fragte: "Wie schaffe ich es in den ersten Sätzen, dass die Leute interessiert weiterlesen???"
Ich habe den Schwerelosen Zug nicht nur, wie die ersten Bände, im sehr schwerehaften Zug zur und von der Arbeit gelesen, sondern abends im Bett weitergeschmökert, weil ich wissen wollte, was hinter dem Satz dahintersteckte.
Mit der Vorstellung des Volkes der Atto bekommt man dann eine Ahnung, die sich auch bewahrheitet - aber trotzdem muss man weiterlesen.
Dass Rhodan überlebt - no na - dürfte klar sein, denn der Zyklus hat 6 Bände und das war erst der dritte - von anderen Gründen mal abgesehen. Aber es wird knapp, verdammt knapp.
Die Handlung führt bis auf den Heimatplaneten des noch immer schlafenden Gelben Meisters, und die Gy Enäi, dessen Kopfjäger, sind Rhodan auf den Fersen. Allen voran einer, der einst terranischer Botschafter und Anhänger Rhodans war, aber seine Seele an den Feind verkauft hat. Geholfen wird Rhodan von einem von allen Seiten verratenen Werkzeug der Gy Enäi; einem, den sie nicht restlos brechen konnten. In Anlehnung an meine Lieblings-SF-Serie kann man sagen: Niemand ist genau das, was er zu sein scheint...
Doch ich möchte nicht zuviel verraten, denn dieses Buch kann man nur empfehlen: So macht Taschenbuchlektüre Spaß! Note 1, Herr Lukas, setzen - und weiterschreiben!
(P. S. Dringend beim Lesen empfohlen - eine ZZ-Top-CD einwerfen und Kopfhörer aufsetzen. An manchen Stellen einfach genial!)
Andromeda-Zyklus - Übersicht
Perry Rhodan - Hauptmenü