Serie / Zyklus: Atlan: Andromeda, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Markus Wolf |
Als die Planetenromane von VPM zu Heyne gewechselt und sich dort nicht verkauft haben und sich ein misslungener Versuch der Weiterführung der Taschenbücher beim Burgschmiet Verlag anschloss, sah es düster aus, dass Perry Rhodan irgendwann noch einmal als Taschenbuch erscheinen sollte. Und es wahr auch eine lange Zeit ruhig um das Thema. Bis erste Informationen von Klaus N. Frick in seinem Logbuch auf der Perry-Rhodan-Homepage im Mai 2002 herausgegeben wurde und dort von einem sechsbändigen Zyklus erzählte, der in der Galaxis Andromeda spielte und in Zusammenarbeit mit dem Heyne Verlag als monatliche Taschenbücher erscheinen sollte.
Auf einer extra für den Zyklus eingerichteten Homepage wurden dann auch die ersten Titelbilder gezeigt, die vom ehemaligen Perry Rhodan-Rißzeichner und späteren Production Designer von Roland Emmerichs Filmschmiede CENTROPOLIS Oliver Scholl gestaltet wurde, der u. a. die Designs für Stargate und Independence Day entwickelte.
Der Perry Rhodan-Fan sehnte sich den November 2002 herbei, an dem die Taschenbücher erscheinen sollten und ich denke, sie wurden auch nicht enttäuscht.
Die brennenden Schiffe knüpfen sich an einem kleinen zweiseitigen Zwischenspiel in Heftroman 2150 Festung der Inquisition, wo Perry Rhodan mal für ein paar Wochen einen kleinen Abstecher in die Nachbargalaxis Andromeda macht, als er den Hilfeuf der geheimnisvollen Erscheinung Kiriadee folgt, die ihm an Bord des Flaggschiffes LEIF ERIKSON erschien.
Was er dort erlebt hat wird dann in den sechs Bänden beschrieben und hat keine große Auswirkung auf den Handlungsverlauf der Heftserie, so dass der Leser nicht gezwungen ist die Taschenbuchreihe zu lesen.
Perry Rhodan folgt kurzentschlossen den Hilferufs der unbekannten Kiriadee an Bord des neuentwickelten 100m-Spürkreuzers JOURNEE mit einer 78 Mann starken Besatzung. Der Ruf führt in die Nachbargalaxis Andromeda und dort angekommen, beginnen schon die ersten Schwierigkeiten in die Galaxis vorzudringen, da sie von einer anscheinend undurchdringlichen Barriere umschlossen wird. Während man an Bord der JOURNEE den Durchbruch dieser Barriere versucht, sieht es in dem Inneren der Galaxis schon schlimmer aus. Die Bewohner der Galaxis werden durch eine Unbekannte Macht bedroht, deren scheinbares Ziel es ist, alles Leben auszulöschen um die Wiedererweckung des "Gelben Meisters" zu ermöglichen.
Mit kampfstarken Schiffen werden die Flotten der friedlichen Völker Andromedas ohne Problem aufgerieben und Planeten gnadenlos entvölkert. Merkmal ist das feuerartige Schimmern an der Frontseite der Schiffe, das von den alles zerstörenden Intervallkanonen zeugt.
Perry Rhodan gelingt der Durchbruch durch die Barriere, aber der Spürkreuzer wird bei einer Konfrontation der Invasoren, die von den Bewohnern der Galaxis Kastuns ("Schädlinge") genannt werden, schwer beschädigt. Aber vor der Zerstörung kann sich das Schiff auf eine terfrodische Kolonie retten, wo es wieder einigermassen Instand gesetzt wird und man mehr über die Invasoren von den terfrodischen Flüchtlingen erfährt.
Man merkt das der Roman auch auf Leser ausgerichtet ist, die nicht die Heftserie kennen. Die spannende Space Opera wird durch lange Beschreibung der Rhodanschen Technik und Erklärungen von Hintergründen stellenweise sehr abgebremst. Dies hätte man vielleicht besser im Anschluß des Romanes machen sollen, oder einen kleinen Rückblich als Einleitung.
Was Neuleser meiner Meinung nach auch abschrecken könnte, ist der indische Zwergelefant Norman. Das Haustier von dem arkonidischen Mutanten Benjameen Jacinta und seiner Lebensgefährtin Tess Qumisha, der auch mit an Bord der JOURNEE ist und sich sprichwörtlich wie ein "Elefant im Porzellanladen" benimmt. Ich persönlich kann mich mit dem Kleinen nicht so richtig anfreunden, aber wer weiß, vielleicht bekommt er in den nächsten Bänden noch eine tragende Rolle.
Auch eine kleine Liebesgeschichte zwischen den ersten Piloten der JOURNEE und einer terfrodischen Ärztin kommt in den Roman vor und ist meiner Meinung nach wirklich dezent und mitfühlend von Uwe Anton umgesetzt worden, man fiebert mit dem Piloten richtig mit. Die Action ist in dem Zyklus sehr groß geschrieben. Kämpfe werden wie im alten beliebten MDI-Zyklus bombastisch beschrieben, aber auch auf die Leiden der Opfer wird eingegangen.
Die brennenden Schiffe ist also ein spannender, lesenswerter Space Opera-Roman, der aber leider durch die Hintergrundbeschreibung etwas gebremst wird. Zum Schluß hin steigerte sich aber bei mir die Spannung auf die Folgeromane.
Ich finde den Roman persönlich im Moment von der Geschichte besser lesbar als die momentane Hefthandlung.
Bewertung: 7 von 10
Andromeda-Zyklus - Miniserie
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