Serie / Zyklus: Perry Rhodan: | |
Lfd. Nummer: 2306 | |
Titel: Die Kristallbörse | |
Autor: Horst Hoffmann | |
Verlag: Pabel Moewig | |
Titelbild: Oliver Scholl | |
Erscheinungsdatum: 28. Oktober 2005 | |
zusätzliche Inhalte: | |
Leseprobe PAN-THAU-RA: Band 1 »Die Lebenskrieger « | |
Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Über der Freihandelswelt Lepso schwebt LE-prachtvoll, eine von einer hohlen Scheibe umgebenen Kugelzelle, die den Plattformen der Paddler nachempfunden ist. LE-prachtvoll wurde zunächst als Konkurrenz zur BASIS gebaut, bevor sie von Homer G. Adams Organisation Taxit aufgekauft und zu einer Handelsbörse umfunktioniert wurde. Im Laufe der Zeit hat sich hauptsächlich der Handel mit Hyperkristallen auf der Station etabliert, nach der Erhöhung der Hyperimpedanz erreicht vor allem der Verkaufswert des "rote Khalumvatt" schwindelerregende Höhen, da dieser als einzige Sorte von Kristallen noch verwendbar ist. Auf LE-prachtvoll hat sich zudem noch das übliche nebenher eines Handelsbetriebes eingefunden: Schmuggel, Gaunereien und Glücksspiel. Das ganze ergibt eine recht undurchsichtige Ansammlung von zwielichtigen Gestalten - für Ruhe sorgt der geheimnisvolle Kämmerer der Station und seine Börsen-Garde. Wer hinter dem Kämmerer steht, ist unbekannt, da dieser sich mit einer weissen Maske und prachtvollen goldenen Gewändern tarnt.
Die beiden TLD-Agenten Inez Hatcher und Solomon G. Gill werden von ihrem Geheimdienst auf die Station geschickt und beauftragt, soviel Kristalle als möglich einzukaufen. Terranischen Wissenschaftlern ist es gelungen, den Khalumvatt so zu stabilisieren, das er auch unter den neuen Gegebenheiten stabil als Hyperkristall funktionieren kann.
Die beiden Agenten kommen während ihren Recherchen auf die Spur einer Bande, die sich den geheimnisvollen Börsen-Schatz aneignen will. Legenden berichten von unglaublichen Mengen an Hyperkristallen, die der Kämmerer versteckt hält. Man benachrichtigt den Kämmerer persönlich und entdeckt, das sich hinter der Gestalt der unsterbliche Roi Danton verbirgt - welch eine Überraschung.... (seufz).
Die Diebesbande jedoch verschanzt sich in einem Lagerraum, nahe des vermuteten Börsenschatzes und droht sich in die Luft zu sprengen - die Explosion würde die gelagerten Hyperkristalle erfassen und die gesamte Station vernichten. Roi Danton jedoch lässt das Ultimatum, das ihm gestellt wird, ohne Reaktion verstreichen und die Verbrecher machen ihre Drohung wahr - die folgende Explosion hat jedoch keine grosse Auswirkungen, da der sogenannte Börsen-Schatz nur eine Legende ist - nicht mehr und nicht weniger.
Das glaubt aber Manning Ostro nicht - der Plophoser hat es ebenfalls auf den Schatz abgesehen. Mit seinen eingepflanzten positronischen Schnittstellen verbindet er sich mit dem Computer der Station und übernimmt deren Kontrolle. Danton gibt vor, ihm den wahren Aufenthaltsort des Schatzes mitzuteilen und überspielt das gesamte Wissen der Menschheit in Ostros Gehirn - was dieses nicht aushalten kann und den Plophoser umbringt.
Alle Verbrecher sind erledigt - die wertvollen Hyperkristalle können nach Terra gebracht werden.
Nebenher kann man die Suche eines Mattenwillys nach seinem Posbi verfolgen. Das Wesen findet den zu ihm gehörenden Roboter auch in einer verlassenen Lagerhalle - zerstört. Aber ein identischer Posbi steht vor ihm! Dem Mattenwilly outet sich das offenbar des Gestaltwandelns mächtigen Wesen als "Beobachter". Nur dem unbedarften Leser mag hier verborgen bleiben, das sich dahinter wohl TRAITOR verbirgt.
Im vorliegenden Band wird der Leser einerseits mit den zwei Kriminalgeschichten beschäftigt und andererseits mit der Frage, wer sich hinter dem geheimnisvollen Kämmerer verbirgt. Beides wirft einen nicht vom Hocker, zumal die Enthüllung Dantons vorhersehbar war. Was mir etwas unklar ist, wie die terranischen Wissenschaftler es geschafft haben, den roten Khalumvatt zu stabilisieren - zumal die arkonischen, akonischen und andere Wissenschaftler wohl dieselben Ressourcen besitzen wie Terra. Erst erhöht man die Hyperimpedanz und dann umgeht man das ganze? Ich hoffe nicht, das am Ende des Zyklus mit Band 2399 die Raumschiffe der Terraner wieder wie ehedem herumfliegen und so tun als wäre nichts gewesen (zwei Bände vorher hat man so nebenher mit einer ganz tollen Waffe, die man unter dem Treppenaufsatz gefunden hat, TRAITOR besiegt...). Das wäre unglaubwürdig und.... ach, das würde der Expose-Autor Feldhoff niemals machen.
Ein zweites ist mir unklar: Die USO arbeitet als freie und mehr oder weniger rechtlose Organisation meist für sich und in zweiter Linie für die LFT. Das heisst, Perry Rhodan müsste wissen, das sich die Station unter der Kontrolle der USO befindet - steuert sie doch einen gewaltigen Teil des Hyperkristallhandels in der Galaxis. Wenn dem so ist und die Hyperkristalle über die USO sowieso der LFT zugute kommen, warum schickt man dann noch zwei TLD-Agenten auf die Station, um soviel Material wie möglich aufzukaufen? Sinnlos, oder?
Nette Unterhaltung - leider diesmal nicht mehr.