Reihe / Serie: Perlamith, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Im Perlamith System kommt es zum katastrophalen Konflikt zwischen den Planeten Rogamar und Menz. Die Machthaber von Metz bekamen Informationen zugespielt, nach denen das totalitäre Regime eine Waffe mit unglaublicher Vernichtungskraft entwickle. Dies führt zu einem Erstschlag, der den Planeten Rogamar über Jahre hinaus unbewohnbar macht.
Jev Maltin muss als Pilot der Streitkräfte ohnmächtig zusehen, wie seine Freunde und Kammeraden im Gefecht mit dem mächtigeren Nachbarplaneten ihr Leben lassen mussten. Nun ist er auf den Weg nach Menz um dort einen Geheimauftrag auszuführen, dessen Inhalt ihm noch nicht bekannt ist. Auf dem Flug dorthin trifft er auf den Lateral-Mönch Mericon, der scheinbar ebenso viel zu verbergen hat wie Maltin selbst. Bald stellt sich heraus, dass die Geheiminformation Menz‘ manipuliert waren und es in Wirklichkeit keine Geheimwaffe gab. Doch wer hatte Interesse daran, einen solchen Konflikt herauf zu beschwören und warum? Und wie ist die Verwicklung von Mericon in diese Sache?
D. W. Schmitt bietet solide SF, die von unbekannten Bedrohungen und Geheimnissen erzählt. Viele werden gelöst, manche wurde mit einem Cliffhanger in den Folgeband vertagt. Schmitt macht seine Sache bei seinem Debut Roman recht gut. Nur allmählich werden die Ereignisse, teilweise mit Flashbacks, teilweise aus Erkenntnissen der aktuellen Handlung, erklärt, doch genau im richtigen Maß - nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam. Jev Marlin ist die zentrale Figur der Handlung, doch es gibt eine Reihe von Nebenfiguren, die ihren Platz im Roman haben und es werden auch Abschnitte aus deren Perspektiven erzählt. Nach und nach erschließt sich für Protagonisten und Leser die ganze Tragweiter der Ereignisse und der Autor lässt das ganze (leider) in einen Cliffhanger enden.
Auch stilistisch liefert D. W. Schmitt gute Arbeit ab. Der Erzählstil ist gut, die sind Protagonisten facettenreich und nicht klischeehaft ersonnen. Damit ist mal Leser schon mal zufriedengestellt und wenn der Autor es noch schafft, seine Handlung mit einem gelungenen Spannungsbogen und ein paar Überraschungen zu Papier zu bringen, dann liest man so ein Buch auch gerne. Einziger Wermutstropfen ist die Zweiteilung des Romans und das Ende mit einem halben Cliffhanger. Besonders letzteres kann ich gar nicht leiden. Ein Autor sollte mit seinen handwerklichen Können den Leser zum weiterlesen animieren und nicht mit Brüchen in der Geschichte, die selbst bei geringen Interesse ein Weiterlesen notwendig machen.
Zu Recht wurde der Roman für den Deutschen Science Fiction Preis nominiert, aber auch zu Recht ging der Preis an ein anderes Buch, das die beschriebenen Schwächen eben nicht hatte. Wie auch immer: Das Debut ist gelungen und der Roman hat Lust auf die Fortsetzung gemacht.
7 von 10 Punkten