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Titel: Die Perelandra-Trilogie Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
C. S. Lewis dürfte den meisten Lesern bekannt sein durch seine Narnia-Bücher. Als eigentliches Hautpwerk allerdings gilt seine Trilogie „Perelandra“, entstanden zwischen 1938 und 1945. Die Idee dazu soll angeblich durch eine Diskussion mit seinem Freund J. R. R. Tolkien entstanden sein. Obwohl sich Lewis’ Grundhandlung an die klassischen Space Operas orientiert, schlägt er einen völlig anderen Weg ein. Hier ein Versuch, die 1000 Seiten zusammenzufassen: Es geht um den Sprachwissenschaftler Ransom, der von zwei Wissenschaftlern in einem Raumschiff entführt wird. Dadurch gelangt er zunächst auf den Planeten Malakandra (Mars). Eigentlich wollen die beiden Entführer Ransom als Opfer den fremdartigen Bewohnern darbringen. Doch Ransom gelingt die Flucht, wodurch er selbst in Kontakt mit den Bewohnern des Planeten kommt. Weitere Abenteuer bringen ihn auf den Planeten Perelandra (Venus), wo noch ein paradiesischer Zustand im Sinne des Alten Testaments herrscht. Ransom muss verhindern, dass es zur Ursünde kommt, da diese Malakandra gefährlich werden könnte. Der dritte Band schließlich spielt auf der Erde. Das Böse droht durch die Machenschaften eines wissenschaftlichen Instituts (ironischerweise N.I.C.E. genannt) auszubrechen, dessen Forscher nach Merlins Geheimnis suchen. Ransom versucht, das Vorgehen der Wissenschaftler zu stoppen.
Wie bereits erwähnt, ist Lewis’ Werk keine Space Opera im klassischen Stil. Dies liegt schon allein darin, da seine Bücher tiefschürfender Natur sind. „Perelandra“ wird dadurch zu einer Mischung aus theologischer Debatte, Fantasy, Science Fiction und sprachwissenschaftlicher Spielereien. Was zunächst abschreckend und nach ziemlich schwerer Kost klingt, ist es bei weitem nicht. Denn Lewis versteht es, den Leser ab der ersten Seite voll und ganz in seinen Bann zu ziehen. Seine Sprache ist leicht und fließend, sodass man regelrecht über die 1000 Seiten hinweggleitet. Hinzu kommen spannende Ereignisse und vor allem die genaue Darstellung der Außerirdischen mit ihren sozialen und kulturellen sowie religiösen Eigenheiten. Besonders hier fasziniert Lewis ungemein. Ihm gelingt es, vor dem Leser eine völlig fremde Welt erstehen zu lassen und lernt dabei mithilfe von Ransom, wie man einen Zugang zu fremden Kulturen finden kann. Dies geht soweit, dass Lewis auch die sprachlichen Charakteristiken der Bewohner fast schon detailliert analysiert. Doch auch bei diesen Beschreibungen wird die Geschichte weder langweilig noch bleibt sie auf der Stelle stehen. Eine weitere Besonderheit der Trilogie ist, dass die Außerirdischen keineswegs die Bösen sind. Hier dreht der Autor den Spieß um. Denn die Menschen sind diejenigen, denen nichts anderes einfällt, als die fremden Welten selbstsüchtig auszubeuten. Damit hält er den Menschen einen Spiegel vor, was unweigerlich auch satirische Elemente in dem Buch hervorbringt.
C. S. Lewis’ „Perelandra-Trilogie“ ist ein Klassiker der phantastischen Literatur und sollte schon allein aus diesem Grund in keiner Sammlung fehlen. Doch auch die Geschichte an sich ist spannend erzählt und birgt zusätzlich viele Aspekte, über die man noch lange nach der Lektüre nachdenken kann.